Tahiti, Moorea und Huahine – Heiva und schöne Landschaften

Die nächste Woche steht also die Erkundung Tahiti’s Schiffsausrüster und Heimwerkermärkte auf dem Programm. Am Samstag morgen geht es los, wir nehmen den Bus nach Papeete Stadt. Bis am Mittag haben wir die ersten 5 Läden abgeklappert und nichts gefunden ausser einer Ankerkette, bei deren Preis man meinen könnte sie sei vergoldet anstatt verzinkt.

Die 4 Musikanten starten die Ukulele Session am Samstag Nachmittag in Papeete..
…die Zuschauer sind vielzahlig und kurios…
…sind entsprechend geschmückt und singen mit.

Gerade als die Geschäfte mittags schliessen stossen wir gegenüber der Markthalle auf eine Gruppe Musiker. Das lassen wir uns nicht entgehen.

Die nächsten Stunden geniessen wir die traditionelle polynesische Musik mit Ukulelen und Gesang und natürlich auch ein paar Hinanos vom Fass. Während die ursprüngliche Truppe  nur 3 Mann waren, werden es im Laufe der Zeit immer mehr, die mitspielen.

Wir zählen im Maximum 12 Männer mit Gesang, polynesischer oder hawaianischer Ukulele, Gitarre, Löffeln.. Die Kellner zeigen Reto das Löffla mit der Heineken Flasche und sind ganz begeistert wie schnell er es lernt.

die Villen oberhalb der Marina Taina
Moorea liegt quasi vor der Tür

Den Sonntag verbringen wir mit Wäsche waschen (ich), Wasser in 5 bis 10 liter Flaschen abfüllen und in unseren Tank füllen (Reto) und einer Wanderung den Hügel hinauf durch die Villenviertel von Taina.

Dann wird es Ernst, am Montag und Dienstag laufen wir nochmal alle möglichen Händler von Generatoren ab, dann erstehen wir einen Benzin Generator der chinesischen Firma Kipor bei Polynesie Marine. Wir haben nämlich jetzt wirklich die Schnautze voll, unsere Motoren zur Stromerzeugung laufen lassen zu müssen…

Zufällig fallen wir bei unserer Pilgerung durch die Stadt auch noch über die Firma Solarcom, die genau die Solarpanele von Sunpower führt, die Reto von Anfang an haben wollte. Da generell in Französisch Polynesien keine Steuern auf den Solarpanelen sind, sind diese auch noch ein Stück günstiger als in Europa. Wir schlagen zu und erstehen 2 Stück 327 Watt Panele, ein jedes 1.50 m auf 1 m gross.

Blick auf Tahiti auf dem Weg Richtung Nord
Der Ausliegerkanufahrer ist so schnell wie die She San, bis ihm dann leider das Paddel entzwei bricht…

Da wir die Dinger ungerne mit dem Dinghy aufs Schiff transportieren möchten und ausserdem auch mal abends in Papeete in den Ausgang möchten, verlegen wir uns am Freitag morgen in die Stadtmarina.

Die Panele kommen pünktlich um 10 Uhr angeliefert und werden in den nächsten paar Stunden montiert.

Nach wenigen Stunden sind die neuen Paneele montiert und auch bald angeschlossen

Am Abend funktioniert wieder alles und am nächsten Tag freuen wir uns über zusätzliche 30 % Leistung auf der gleichen Fläche wie vorher.

Dann ist endlich noch ein wenig Zeit Papeete zu geniessen.

Am Abend besuchen wir die berühmten Roulottes, die mobilen Restaurants von Papeete.

Am Abend gehen wir auf den Platz, der sich allabendlich mit Roulottes füllt. Das sind fahrende Imbissbuden, die ihre Tische und Stühle aufstellen und ihre Spezialitäten anbieten.

Danach gibt es noch ein Bier in der Kneipe am Eck, die Gäste singen Karaoke mit polynesischen Liedern oder sehen Neuseeland gegen England beim Rugby spielen zu.

Am nächsten Tag gehen wir noch eine Runde durch die Stadt mit dem Ziel etwas für uns zu tun, denn unser She San-li wurde ja schon wieder mal ausreichend verwöhnt. In 4 verschiedenen Läden staunen wir über die Preise der Ukulelen, vor allem bei der nicht gerade umreissenden Qualität. Im letzten Musikgeschäft hilft uns ein Kunde eine Ukulele zu stimmen und spielt uns ein kurzes Ständchen. Wir geben es auf, gehen um die nächste Ecke.

Dort treffen wir auf Vaihana, die an der Strasse steht mit 4 Ukulelen zum Verkauf. Sie sagt uns gleich, wenn wir damit Musik machen möchten, sind wir bei ihr richtig, dafür seien ihre als Souvenirs nicht so toll, weil sie wenig verziert sind.

Vater und Sohn spielen auf und Reto spielt mit
Der Deal ist geglückt, wir kaufen Vaihana die Ukulele ab und alle sind glücklich

Reto fängt an, auf einer ihrer Ukulelen zu spielen, kurz darauf kommt ihr Sohn und der Kunde vom Musikgeschäft, in dem wir gerade vorher waren.

Es ist der Ehemann von Vaihana, wie sich herausstellt ;-).

Sie stimmen die Ukulelen und los geht es, Mann und Sohn schmettern ein paar Liedchen und Reto stimmt fleissig mit ein. Im Anschluss bekommen wir einen ganz ordentlichen Preis und sind glücklich doch noch unsere Ukulele gefunden zu haben.

Am Samstag abend haben die Pandora und wir Karten für das Heiva Fest in Papeete.

Auf dem Heiva Fest in Papeete…
…lassen wir uns von Musik und Kostümen, schönem und…
…wilden Tänzen…
… und der Choreographie beeindrucken…
Und endlich gibt es richtige Kokosnussschalen Bikinis…
…zum Teil verdeckt durch die Haare und nebensächlich bei dem strahlenden Lächeln

Heiva ist ein Fest jedes Jahr im Juli, bei dem die verschiedenen Tanz- und Gesangsgruppen im Wettbewerb miteinander auftreten. Gespannt tigern wir zur rechten Zeit in das Stadium, irgendwann geht es dann los mit einem Haufen Gerede und nach etwas Verspätung mit der ersten Gesangsgruppe.

Das ist ganz nett mal so zu sehen, aber auf dauer etwas langweilig. Danach kommt die erste Tanzgruppe und wir finden es alle ganz ok.

Als wir dann nach einer Pause wieder auf unsere Plätze kommen, startet die zweiteTanzgruppe das Abends und wir kommen für die nächste Stunde aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Die strahlenden Gesichter, die Bewegungen der Tänzerinnen und Tänzer, vor allem die Geschwindig keit und Anmutigkeit mit der die Frauen ihr Fütli (dt.: Hintern) bewegen und die Geschwindigkeit mit der die mehr wie 100 Frauen und Männer die verschiedensten Formationen bilden – wir sind begeistert, der Abend hat sich wirklich gelohnt.

Dann nehmen wir Abschied von Tahiti…
…und freuen uns Moorea kennenzulernen.
Trotz gut 20 Yachten hinter dem Riff in der Opunohu Bucht finden wir ein Plätzchen.
Blick auf den Ankerplatz vorne an der Opunhu Bucht

Am nächsten Morgen verabschieden wir uns von den Freunden in der Marina, für uns ist es Zeit nach Moorea zu segeln.

Nach ein paar Stunden unterwegs mit leichtem Wind passieren wir die berühmte Cook’s Bucht und werfen unseren Anker neben 20 anderen Yachten direkt hinter dem Riff in der Opunohu Bucht.

Hier ist das Wasser klar, der Blick auf die mit Felszacken umrahmte Bucht sensationell und es hat sogar ein kleines Dinghydock, wo wir trockenen Fusses an Land kommen.

Beim Fahrradfahren entdecken wir unsere ersten Ananas Plantagen…
…und sehen die erste Ananas im Feld.
Wir radeln auf den Belvedere, den Aussichtspunkt und geniessen den Blick auf Opunohu und Cooks Bucht mit dem Berg Rotui dazwischen
Etwas Kultur in der Natur, ein Marae im Tal vom Belvedere
Tapfer balanziert Reto das Ananasbündel auf dem Lenkertäschchen

Das ist hilfreich, denn wir packen die nächsten 2 Tage unsere Fahrräder aus und erkunden die Nordseite der Insel.

Ausser der Hauptstrasse entlang der Küste finden wir viele Mountainbike – Wege neben den Ananasplantagen bis hinauf zum Ausichtspunkt auf die 2 Buchten und den Berg Rotui dazwischen.

Auch die Rotui Saftabfüllerei besuchen wir und verkosten die verschieden Produkte mit und ohne Alkohol.

Als wir in einem Supermarkt 5 Ananas erstehen, kommt unsere Transportkapazität mit dem Fahrrad an ihre Grenze, da mein Rucksack schon voll ist mit Maracuja, die ich am Wegrand gefunden habe.

Reto nimmt den Bündel Ananas auf sein Lenkertäschchen, beim Start fallen die Anannas erst dreimal herunter, danach geht es 15 min ohne weitere Zwischenfälle nach Hause…

Am letzten Morgen besuchen wir noch morgens um 8 Uhr den Rochen und Haispot.

Zum Abschied besuchen wir noch kurz die Stachelrochen

Die Viecher werden hier wohl regelmässig gefüttert und sind deswegen immer hier anzutreffen.

Anfangs etwas skeptisch, schnorcheln wir dann doch bald zwischen einer Vielzahl von Rochen, einigen Haien sowie noch viel mehr Touristen.

Sonnenuntergang auf dem Weg nach Huahine

Im Anschluss starten wir zu einem kurzen Nachtschlag nach Huahine. Dank grauslicher Dünung aus Südwest und nur wenig Wind aus Südost, ist mir schon bald nicht mehr sehr wohl im Magen. Zum Glück nimmt der Wind dann in der Nacht zu und wir schaffen die 88 Meilen bis am Morgen früh.

Um Punkt 9 Uhr sitzen wir im Dinghy, es ist 14. Juli und somit französischer Nationalfeiertag. Das möchten wir nicht verpassen.

Morgens um 9 Uhr am 14. Juli – die Parade kann nun beginnen…
…zuerst kommen die ehemaligen Soldaten…
…dann noch die traditionellen Vereine.
Die relativ kurze Rede ist für ein paar dann doch langwierig…
…andere haben aber ihren Spass.

Es geht auch gleich los mit der Parade der ehemeligen Soldaten, der Polizei, der Feuerwehr, den Pfadfindern und den verschiedenen Vereinen.

Allesamt sind in ihren jeweiligen Uniformen und Kostümen herausgeputzt und marschieren vor die Bühne, wo Bürgermeisterin und Verwaltung sitzen.

Nach kurzer Rede, Fahnenaufzug und Hymnen kommt der Wettbewerb der Obstträger.

Dann kommt der Wettbewerb der Obstträger, erst die Frauen…
…dann die Männer müssen mit den Balken mit Bananenstauden um die Wette rennen.

Zuerst Frauen, danach Männer müssen ca. einen Kilometer mit einem Stamm mit Bananenbündeln um die Wette laufen.

Die Unterschiede sind gewaltig, so manch eine(r) ist am Ende ganz schön atemlos.

Dann ist der offizielle Teil vorbei und die Bürgermeisterin lädt alle anwesenden zu einem Cocktail ein am Gelände neven der Marie. Wir trotten mal mit, um die Menge zu beobachten und erwarten Chaos und Anstehen.

Im Anschluss ist das ganze Dorf eingeladen zum traditionellen Essen…
…welches die Frauen in der 3. Generation zubereitet haben.

Tatsächlich finden wir aber ca. 20 Festbänke voll mit Töpfen voll traditionellem Essen und ein jeder darf sich holen was er möchte.

Wir verstehen, dass der Cocktail von der Gemeinde kommt und das Essen aber von den Grossmüttern gebracht wird. Es ist so viel, dass sicher alle etwas abbekommen, sogar wir Touristen.

Mit einem Bananenblatt als Teller und unseren Fingern als Esswerkzeug probieren wir uns durch die herrlichsten Gerichte, natürlich verschiedene Poisson cru, Fafa (Gemüse aus jungen Taroblättern) mit Huhn, Taro, Mandiok und natürlich Kokosnuss, Obst und Süssspeisen.
Am Ende bekommen wir sogar noch zwei Schälchen mit Obst und Fafa zum nach hause nehmen und ich bin mega gerührt über diese Freundlichkeit der Frauen.

Am Abend sind wir pünktlich zur Happy Hour im Huahine Yacht Club, dem Restaurant am Dinghy Steg. Es wird aufgespielt und nach den ersten paar Bier sind auch wir am Tanzen zu polynesischer Musik. Ein herrlicher Abend, wir haben sehr viel Spass!

Am nächsten Tag erkunden wir das Dorf, doch es ist Samstag, spätestens am Mittag ist alles zu. Nur der reichlich gut sortierte Super U ist sogar Sonntags offen. Es ist ein cooler Supermarkt, hat viel Auswahl (das meiste halt relativ teuer), hat aber auch ganz nette Sonderangebote.

Abends treffen wir eine grosse Gruppe von Seglern zur Happy Hour, der Tisch biegt sich fast vor lauter Pitcher mit je 1.5 l Bier. Im Anschluss gehen Reto, ich und Anja von der Robusta zum Heiva Festival. Wir sind spät und freuen uns, dass uns der freundliche Kostumdesigner einer der Gruppen in seinem Auto mitnimmt und uns zeigt, wo wir die Tickets kaufen können.

Heiva in Huahine, kostet nur ein Viertel von Papeete, ist aber ebenso ein besonderes Erlebnis…
Wildes Getanze der Männer
und der Nachwuchs trainiert auch schon mit.

Kaum sind wir im Festzelt, geht es los, heute werden die Gewinner bekannt gegeben und jede der Gruppen darf sich nochmal präsentieren. Der Schmuck der Bühne ist fantastisch und wirkt sehr natürlich, es hat sogar einen Wasserfall auf beiden Seiden und die Arena ist aus Sand. Wir haben den Eindruck, die Kostüme der Tänzer sind noch mehr aus natürlichen Bestandteilen hergestellt als in Papeete, die Tänzerinnen sind noch anmutiger und die Tänzer noch wilder. Wir fühlen uns ein paar hundert Jahre zurück versetzt, in eine Zeit, wo wir möglicherweise noch im Kochtopf gelandet wären…

Auf dem Heimweg nimmt uns eine Familie hinten auf ihrem Pickup Truck mit. Erst beim Aussteigen sehe ich, dass der Mann eine Polizeiuniform anhat. Ich bedanke mich sehr bei ihm und muss dann  recht grinsen, denn das Mitnehmen von Personen auf den Ladeflächen von Pickups ist eigentlich in Franz. Polynesien verboten 😉

Zurück im Dorf ist keine Spur von Thomas und dem Dinghy der Robusta, also bringen wir Anja auf ihr Schiff. Die Robusta ist umringt von Dinghies und das Cockpit voll mit den amerikanischen Seglerkollegen, natürlich setzten wir uns auch noch in die fröhliche Runde. Dank dem Pisco Sour und Caipirinha von Anja schlafen wir tief und fest und sind am nächsten Tag aber nicht zeitig genug wach, um in die Kirche zu gehen.

Abends gehen wir ein letztes Mal zum Heiva Fest, die Gewinner singen und tanzen nochmal, es ist sehr schön, aber jetzt haben wir es dann auch oft genug gesehen.
Jetzt ist es an der Zeit die Insel zu erkunden, wir freuen uns auf ein paar Ausflüge zu Fuss und mit dem Fahrrad.

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Französisch Polynesien - viel Heiva, Musik und Ankern in den Atollen

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