Eigentlich hatten wir den Termin zum Ausklarieren für morgen Dienstag um 10 Uhr vereinbart. Heute nachmittag war fast alles fertig, wir wollten gerade noch die letzten paar Bohrungen für die Sicherheitsleinen (auf Englisch “Jack-Stay”) machen, da scheppert es so komisch über uns.
Mist, zum ersten Mal seitdem gestern mittag die Rigger ihren Job beendet haben, gibt es ein klein wenig mehr Wind und dann scheppert/lklappert es oberhalb von uns (gemäss Reto: “ als ob da Bartli Züst vo Furna s’Rapidli awirft“ oder übersetzt “der Bauer seinen Traktor anwirft”).
Wir sind also kurz genervt – Reto: “ja kommen mir denn aus diesem Scheisshafen wirklich nie mehr weg?!!!”, und haben das Riggerteam für morgen früh nochmal aufgeboten, vorsichtshalber nun der Termin beim Zoll und der Hafenplatz in Rhodos um einen Tag verschoben, dafür ein Seetrial eingeplant, weil wer weiss, was noch alles zum Vorschein kommt.
Soviel also zu der Umsetzung von Plänen 😉
Und was haben wir nun eigentlich die letzten Woche alles noch gemacht? Wir dachten ja, dass so langsam die niedrigeren Prioritäten an die Reihe kommen oder wir etwa auch unter der Woche mal Velo fahren oder Baden gehen könnten.
Nachdem wir am Sonntag geruht hatten und mit Mike aus Jersey ein paar Bier getrunken hatten, fing der Montag zwar etwas schleppend an, aber wir machten uns daran die Konstruktion der Sicherheitsleine rund um das Schiff, ein paar weitere starke Oesen auf dem Vordeck und ein paar Restarbeiten zu erledigen.

die Sicherheitsleine – auf englisch Jack-Stay, dient dazu, dass Mann oder Frau nicht ins Wasser fallen 😉

Um dann unsere neuen selbst-designten Klampen zu befestigen, wollten wir unten drunter noch das Polyester verstärkt haben, da die Klampen nun so stark sein sollten, dass im Falle von grossen Kräften nun nicht ein Loch ins Schiff gerissen werden sollte. Das war an sich eine sehr gute Idee, nur als dann beim Start der Umsetzung Weser und sein Helfer in die Papieroveralls krochen kam es uns schon ein wenig komisch vor. Wir dachten, es müsste “nur ein wenig Glasfaser und Polyester dort reingeklebt werden. Wir hatten es aber nicht genau angesehen gehabt und somit übersehen, dass zunächst eine ganze Schicht Gelcoat weggeschliffen werden musste… Das hiess dann in Folge also eine superschöne Gelcoatstaubschicht über das ganze Schiff verteilt, vor allem aber in Reto’s neu installierten Invertern und sonstigen Elektrogeräten.

Sie hatten vor diese zwar eine Folie geklebt, nur war die wohl beim zweiten Mal umsehen wieder weggerissen und hat somit nichts mehr genutzt.
Beim nachfolgenden Glasfasermätteli schneiden kamen dann noch tausende von kleinen Glasfaserchen dazu, die sich dann dank dem natürlich für uns nicht günstigen Wind auch schön überall hin verteilt haben. Merke: beim Segeln kommt der Wind immer aus der falschen Richtung – auch wenn wir bisher ja eigentlich noch gar nicht segeln… ;-(
Die folgenden Putzarbeiten haben uns dann die nächsten Tage gut beschäftigt gehalten, immer wieder Mal von einem kleinen Fluchen begleitet.
Am Dienstag abend waren wir bei Willy und Anita von der Free Willy (wohl eines der schönsten Schiffe in der Marina) ein Bier trinken und haben die Stories von ihnen gehört, sie haben in den letzten 6 Jahren ein Schiff von den Bodenplanken weg ausgebaut und schon jenste Schauergeschichtli erlebt. Sie machen aber fleissig weiter und Anita sagt, “was soll ich ohne ihn zum Baden gehen, wenn ich ihm doch mit “handlangera” doch so viel helfen kann. Sie sind beide 78 Jahre alt, ich war enorm beeindruckt und am nächsten Tag wieder voller Elan, trotz Staub und Fasern ;.).
Den Elan brauchten wir auch, denn am nächsten Tag kam der gute Onkel Mehmet mit dem Galgen Version Nr. 2 – und natürlich hat es wieder alles komplett verbogen.

Wir wussten es ja eigentlich, und hatten es ja auch versucht zu übermitteln aber einerseits mangelnder sprachlicher Verständigung (wir können zu wenig türkisch und sie zu wenig englisch) und andererseits fehlendem Statik- Verständnis ihrerseits (Reto: “ den sollte man mal an einen Statikkurs schicken”). Was nun allerdings dazukam, dass der Galgen die Solarpanelkonstruktion mitverbog. Das das auf Dauer für die Panel nicht gut sein kann, war klar, also wurde ein dritter Vorschlag diskutiert… Kurz nervös wurde ich wiedermal, als Mehmet dann sagte “it should look nice” und ich nur leicht erzürnt bemerkt habe “I would prefer that it is strong enough”.
Nun, über Konstruktionsfragen liessen sie nicht mit sich diskutieren, haben aber das Ding nun endlich gestern Abend montiert und beim ersten Mal hat es nun mal gehalten. mal sehen, wie oft auf und ab wir den Motor damit heben können…

Dann hat Reto noch den Schleppgenerator von Armin montiert

Ich war einkaufen im Marmaris, dazu wenn möglich die Fähre genommen, dass fühlt sich dann nämlich immer an wie Urlaub 😉




Am Freitag morgen haben wir umparkiert, so dass die Nase (der Bug) vorne liegt und es war wie wenn wir umgezogen wären ;-), dann kamen pünktlich die Rigger Alper und sein
Kollege und haben am Freitag so Dampfgemacht, dass wir dachten, am Montag weg zu können.
Aber wie anfangs schon erwähnt, wir sind immer noch da, Fortsetzung folgt hoffentlich nächste Woche aus Griechenland 😉
Gefällt Dir der Beitrag? Dann merke ihn Dir auf Pinterest!

das ist ja echt nervig aber es lohnt sich doch erst mal alles so perfekt wie möglich zu haben. ich höre euch ja direkt schimpfen.
Alles braucht seine Zeit und die habt ihr ja.
Alle meinen guten Wünsche begleiten euch
Mama