Panama – San Blas – das Paradies und seine Schattenseiten

Regnerisches Chimime

Tja, die Pläne für die nächsten 3 Wochen waren gross, die Ziele im Panamaführer alle markiert, aber wir haben den Plan ein wenig ohne das Wetter gemacht. Eigentlich soll nämlich im Dezember die Trockenzeit starten, mit konstanten Wind aus Nordost und vor allem keinen Regen und keine Gewitter mehr.

Sonnenuntergang in Chichime
Sonnenuntergang in Chichime

Aber trotz jeglicher Hoffnungen nach dem täglichen Wetterbericht kommt es immer anders als dieser es prophezeit.

die Sonne macht schöne Stimmung...
die Sonne macht schöne Stimmung…
...zusammen mit den reichlich vorhandenen Wolken
…zusammen mit den reichlich vorhandenen Wolken
Morgenstimmung in Chichime, während ich laufe fotographiert Reto
Morgenstimmung in Chichime, während ich laufe fotographiert Reto
das schlimmste für Schimmel an Bord ist Leder, danach Kunststoffriemchen, die leider überall dran sind...
das schlimmste für Schimmel an Bord ist Leder, danach Kunststoffriemchen, die leider überall dran sind…

Meist hat es kaum Wind aus allen Richtungen und mindestens alle 2 Tage sitzen wir inmitten einer ordentlichen Gewitterfront – das Thema “Blitzschutz an Bord” gewinnt eine neue Bedeutung und wir lernen wie wir unsere She San provisorisch und in Zukunft besser schützen können.

Über Wassermangel können wir allerdings nicht klagen, denn das Regenwasser wird immer brav gesammelt und in den Tank geleert, damit haben wir sicher schon 300 Liter gewonnen.

Was mehr leidet ist der Füllstand der Batterie, denn der sollte eigentlich mit Sonnenenergie nachgespeist werden.  Ausserdem wird natürlich das Problem mit Feuchtigkeit und Schimmel an Bord nicht besser. Jeden Tag wird ein neues Eckerl geputzt, wenn man dann einmal durch ist, darf man wieder von vorne anfangen.

Leider verpasse ich an 2 Samstagen den Gemüsemann, der wöchentlich einmal die Runde macht, das schränkt die Vielfalt des Speiseplans etwas ein. Da wir aber auch nicht mehr viel Gas zum Kochen haben, gibt es halt nur mehr Rohkostsalate: fein geschnittener Chabis (Weisskraut) und geraffelte Randen (Rote Beete) gehören zu den Favoriten, so ist das Gemüse viel ergiebiger und ausserdem braucht man kein Gas ;-).

Nun aber fertig geklagt, wir geniessen auch viele schöne Momente.

Languste oder Krabbe gefällig? manchmal kommen die einheimischen Fischer und bieten ihren Fang direkt an
Languste oder Krabbe gefällig? manchmal kommen die einheimischen Fischer und bieten ihren Fang direkt an
und ab zum nächsten Schiff...
und ab zum nächsten Schiff…
diese hier hat Reto selber gefangen, man beachte den Köder, ein Stück Strohhalm
diese hier hat Reto selber gefangen, man beachte den Köder, ein Stück Strohhalm

Zum Glück haben wir einen praktischen Holzkohle – Tischgrill und wir kaufen, angeln oder jagen das ein oder andere Fischerl, dass dann fein auf dem Grill zubereitet wird.

Wir geniessen die Gesellschaft unserer brasilianischen Freunde in Chichime.

Riesen Barrakuda vom Grill

Borja und Peter mit dem grossen Barrakuda
Borja und Peter mit dem grossen Barrakuda
wenig später vorbereitet für auf den Grill
wenig später vorbereitet für auf den Grill
so lässt es sich warten ;-)
so lässt es sich warten 😉
in cooler Umgebung...
in cooler Umgebung…
bis der Fisch fertig ist, hmm wie lecker!!!
bis der Fisch fertig ist, hmm wie lecker!!!

Ein absolutes Highlight ist als Peter und Borja den Barrakuda fangen, der dann 2 Stunden später auf dem Holzkohlegrill landet. Einer der leckersten Fische, die wir jemals gegessen haben und ein wunderschöner Nachmittag in netter Gesellschaft!

Molakauf vom Kanu

eine Familie von der Nachbarinsel kommt um Molas zu verkaufen, Mama Eneida mit Töchtern Eneira, Fabiana, Eleini, den Namen vom Söhnchen hab ich vergessen
eine Familie von der Nachbarinsel kommt um Molas zu verkaufen, Mama Eneida mit Töchtern Eneira, Fabiana, Eleini, den Namen vom Söhnchen hab ich vergessen
die Molas sind wahre Kunstwerke, hier eine besonders schöne von Venancio
die Molas sind wahre Kunstwerke, hier eine besonders schöne von Venancio

Die Gunamama rudert zusammen mit ihren 4 Kindern im Einbaum von der Nachbarinsel her und zeigt ihre Molas.

Ich kauf ihr eine ab um 15 USD und als sie dann noch nach etwas Reis frägt, muss ihr diesen natürlich noch dazugeben, dafür frage ich nach einem Foto 😉

Man merkt es, die meisten Gunas lassen sich nicht gerne fotografieren. Ohne vorher fragen sollte man das nie tun.

Cayos Holandeses

die westlichen Cayos Holandeses, wir entfliehen den Massen und sind hier mausallein
die westlichen Cayos Holandeses, wir entfliehen den Massen und sind hier mausallein
das Sand Inselchen lädt zum Schwimmen und schnorcheln ein
das Sand Inselchen lädt zum Schwimmen und schnorcheln ein
wieder mal ein schöner Seestern
wieder mal ein schöner Seestern
und einige ungewöhnliche Korallen
und einige ungewöhnliche Korallen
ein Kalamar, lustige Viecher, sie scheinen immer rückwärts zu schwimmen ...
ein Kalamar, lustige Viecher, sie scheinen immer rückwärts zu schwimmen …

Wir ziehen weiter zu den Holandes und erkunden zwei zur Zeit wenig besuchte Ankerplätze, endlich schönes Schnorcheln vom Schiff aus und mit dem Dinghy zu den rund herum liegenden Riffs. Wir schnorcheln jeden Tag ein bis zwei Stunden, wenn es nicht regnet auch manchmal noch mehr…

Zum ersten Mal Lionfisch

Reto's erster erlegter Liofisch
Reto’s erster erlegter Liofisch
beim Stachelnentfernen muss man sich gut konzentrieren
beim Stachelnentfernen muss man sich gut konzentrieren
Lionfisch Nr. 2 und 3, der 2. war bedeutent grösser!
Lionfisch Nr. 2 und 3, der 2. war bedeutend grösser!
gerade recht für 2 Portionen Fisch vom Grill
gerade recht für 2 Portionen Fisch vom Grill

Hier fängt Reto seinen ersten Lionfisch und ein paar Tage darauf zwei weitere.

Wenn die Stacheln mal weg sind, ist es wirklich ein guter Essfisch – mit der richtigen Anleitung also kein Problem. Ausserdem tut man der Natur etwas gutes, denn in der Karibik haben sie keine natürlichen Feinde und fressen nur die ganzen kleinen Fische weg. Uns fällt auf, dass es hier sehr viel weniger Lionfische als in Bonaire gibt, aber dafür auch ganz viele kleine junge “Miniatur”- Fische, was wir dort nie gesehen haben.

Einziger Nachteil in unserer einsamen Bucht in den Holandes – ohne Wind hat es hier hunderte von Sandfliegen, nach ein paar Tagen sind wir so zerstochen, dass wir völlig entnervt Richtung Süden flüchten.

Kurzbesuch in Green Island

Wir ankern in einer für uns neuen Bucht – Green Island – und schnorcheln wie immer erst mal ausgiebig den Ankerplatz ab. Nach einer Stunde kommen wir aus dem Wasser, Reto checkt die Emails und liest prompt von einer befreundeten Yacht “möchten Euch ja nicht schrecken, aber bei uns war hier vor ein paar Tagen ein 2 Meter langes Krokodil….“

” Schluck, wir schauen uns an und beschliessen am nächsten Tag wieder weiter weg zu gehen von der Küste.

Coco Bandeiro Cays

Abendstimmung besonders schön von der Hängematte aus ;-)
Abendstimmung besonders schön von der Hängematte aus 😉
Einbaum mit Segel
Einbaum mit Segel
unsere Standardkarte Navionics ist hier wirklich nicht zu gebrauchen - blau der aufgezeichnete Track, rot der auf die Karte bezogen tatsächlich gefahrene...
unsere Standardkarte Navionics ist hier wirklich nicht zu gebrauchen – blau der aufgezeichnete Track, rot der auf die Karte bezogen tatsächlich gefahrene…
Reto entspannt im Dinghy...
Reto entspannt im Dinghy…
...während ich 10 Runden ums Inselchen drehe...
…während ich 10 Runden ums Inselchen drehe…
Müll wird verbrannt mitsamt Glas und Metall, und leider nicht mal das Plastik vollständig...
Müll wird verbrannt mitsamt Glas und Metall, und leider nicht mal das Plastik vollständig…
und wieder ein Sonnenuntergang in den Coco Bandeiro Cays
und wieder ein Sonnenuntergang in den Coco Bandeiro Cays
Ulu mit Segel südlich der Cocos
Ulu mit Segel südlich der Cocos
Der Mond fast voll und die Venus
Der Mond fast voll und die Venus

Also statten wir den Coco Bandeiro Inseln den zweiten Besuch ab.

Jetzt wissen wir ja schon wie hineinfahren und wo wir gerne ankern, da ist das alles einfacher als beim ersten Mal.

Wir erkunden die Inseln eine nach der anderen an Land und im Wasser und finden viele schöne Schnorchelspots.

Nur die Menge an angeschwemmten Plastikmüll ist entsetzlich. Auf Guariadup sammeln wir den Müll der Insel innerhalb einer halben Stunde zusammen und stopfen ihn in 2 Getränkekisten, damit nicht wieder alles fortgeweht wird. Da wir selbst schon unseren Müll von 4 Wochen sammeln, hoffen wir, dass sich jemand mal erbarmt und ihn fortbringt. Wir wissen aber, dass die nächste “offizielle” Müllhalde in den Mangroven gegenüber von Nargana ist.

Leider ist auch das Müllverbrennen keine saubere Lösung, doch wird es von Seglern und Gunas praktiziert. Unverständlich ist für uns, warum diese dann versuchen auch Glas und Blechdosen zu verbrennen, die wären dann doch sauberer auf den tieferen Meeresgrund entsorgt.

schön, aber vor allem traurig, die Erosion ist unaufhaltsam...
schön, aber vor allem traurig, die Erosion ist unaufhaltsam…
und viele Palmen liegen anschliessend im Wasser
und viele Palmen liegen anschliessend im Wasser
oder sind abgeschnitten
oder sind abgeschnitten

Es ist Vollmond, die Flut ist besonders hoch, und wir beobachten, wie das Meer mit jeder Welle an den Inseln knabbert.

Erst wird der Sand weggespült, dann verlieren die Wurzeln der Kokosnuss-Palme langsam ihren Halt, die Palme fällt in das Meer, die nächste Wurzel wird umspült.

Leider nur eine Frage der Zeit. Wen es interessiert, hier steht mehr drin:
www.bbc.com/travel/story/20161213-the-350-islands-set-to-disappear

Banedup zum ersten

Wir sind froh es noch geniessen zu dürfen und segeln mit dem ersten konstanten Nordost- Wind zurück nach Westen und ankern in Banedup in den East Lemmon Cays.

Juhui, der Gemüsemann kommt doch wieder mal
Juhui, der Gemüsemann kommt doch wieder mal
die Ausbeute für USD 25.-
die Ausbeute für USD 25.-

Am Morgen kommt Geraldo, der Gemüsemann, ich freue mich, denn selbst bei unserem Einkauf in Nargana vor ein paar Tagen hatten wir nicht viel schönes Obst und Gemüse gefunden.

Um 25 USD ist der Vitaminvorrat für die nächste Tage gesichert.

Als ich nach dem Gemüseeinkauf wieder in die Küche komme, entfährt mir ein “was ist denn hier los?”. Der ganze Putz-Kästchen-Inhalt mit Putzmitteln, Handschuhen, Müllsäcken, ect. liegt in der Küche am Boden?

Reto erklärt mir ganz ruhig, beim Suchen der Eierkartons seien ein oder mehrere (sie waren wohl blitzschnell) Kakerlaken vor ihm geflüchtet… So ein Mist. Die Kartons aus Pappe bringe ich schon gar nie mit aufs Schiff und jetzt habe ich schon Kakerlakeneier in den Plastikkartons… Wahrscheinlich mit den letzten Eiern dort hinein transportiert und nun geschlüpft… Also wird das ganze Schiff, vor allem die Bilge, die Küche und die Vorratsberreiche geputzt, besprüht, Fallen aufgestellt…

Dann noch kurz den Gästeschwimmer “klar Schiff machen”, denn morgen kommt meine kleine Schwester Flavia zu Besuch – Juhui!

Guna Yala San Blas, Panama - das Paradies der Karibik
Guna Yala San Blas, Panama – das Paradies der Karibik

Ein Gedanke zu „Panama – San Blas – das Paradies und seine Schattenseiten“

  1. Hallo ihr beiden, sagt mal: wie sind denn Eure Erfahrungen mit dem Torqueedo fürs Dinghi? Denke dran mir auch einen zu kaufen und hätte gern einen Erfahrungsbericht. Empfehlenswert oder ja?
    LG Ted

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