

Nach 12 Wochen seit Savusavu, der letzten Stadt, wird es langsam Zeit für einen Grosseinkauf.
Wir segeln nach Lautoka, werfen den Anker vor der Insel Bekana und nutzen den Steg des Hotels, um unser Dinghy zu parken.






Als erstes Visa verlängern, dann geht es los auf den Markt und in die Supermärkte.
Ich bin regelrecht überfordert, der Markt biegt sich vor Tomaten, Auberginen und Ananas, die gerade in Saison sind und spot billig abgegeben werden.
Herrlich, endlich mal wieder Abwechslung nach wochenlangem Kürbisgemüse…
In anderthalb Tagen haben wir das Wichtigste erledigt, ausser Gas, Benzin und Diesel. Dazu möchten wir am Montag früh kurz in die Vuda Marina.
In der Nacht auf Sonntag jedoch brennen gegenüber die Hügel. Die Einheimischen verbrennen die Zuckerrohrfelder nach der Ernte. Unser She San-li ist am Morgen ganz schwarz…
Nach einer Stunde putzen meint mein Skipper verzweifelt „ich beantrage einen Tag Marina, das Zeug bring ich nur mit einer Menge Frischwasser weg“.

Etwas wiederwillig füge ich mich, ich hätte eigentlich genug an Bord zu tun, ohne Marina. Nun gut, wir bekommen einen Platz entlang der schiefen Mauer, wenn das nur gut geht…
„Kein Problem“ versichern uns die Marineros, „der Cat vor euch steht schon ne ganze Woche da.“
Kurz darauf fahren Rick und Remko mit der Foxy Lady ein und bekommen den letzten Platz in der Marina, bei uns längseits. Wir freuen uns, sie wiederzusehen und bekommen gleich ein Ankunftsbier rübergereicht.
Nur leider sind wir ja nicht zum Spass da, doch unsere to do’s erledigen sich mühsam. Die Münzen für die Waschmaschine sind alle, der Hochdruckreiniger muckt und braucht erst eine Reparatur, danach ist der Strom in der Marina weg. Bis die Gasflasche gefüllt ist muss Reto 4 mal hinlaufen und der Diesel ist alle, wir warten ein paar Stunden bis der Tank wieder aufgefüllt wird.
Als Resultat bleiben wir eine zweite Nacht in der Marina. Wir verbringen einen lustigen Abend mit Hakuna Matata, die uns zum Grillen einladen.
Am Morgen als wir ablegen zeigt sich dann nochmal dass der Platz an der schrägen Mauer doch nicht so clever ist. Wir haben Wind von der Seite und müssen in den Fender eindampfen, nur kann ich leider nur überhalb der Wasserlinie abfendern… Durch die Schräge touchiert unser Rumpf die Mauer unterhalb, es knirscht und ich knirsche mit den Zähnen….


Ein paar Stunden später fällt unser Anker mitsamt der ganzen Kette auf 25 m Wassertiefe in der wunderschönen Bucht von Navadra.
Einsames unbewohntes Paradies, nur 15 andere Segler hatten die gleiche Idee… Aber es hat Platz für alle, wir entspannen und geniessen es.





Ein paar Tage später nützen wir den Südwind und segeln bis in den Norden zur Insel Yasawa.
Am Rückweg nach Süden checken wir die populären Ankerplätze Sawa-i-Lau, Blue Lagoon und Manta Pass aus. Wir möchten vorbereitet sein, denn bald erwarten wir Gäste.

Zurück in Malolo lailai (Musket Cove) geniessen wir 3 Abende in Gesellschaft von Loupan und Mezzaluna, dann geht es weiter nach Port Denerau, wo wir im Süden von Yakuilau vor den nördlichen Winden Schutz finden.

Mit dem Dinghy oft recht ruppig geht es in die Marina, von dort mit dem Bus nach Nadi, Visa-verlängerung abholen, Zahnarzt und vor allem Bunkern stehen auf dem Programm. Wir freuen uns einen Abend mit Karen und Reinhard von der Findus zu verbringen, wir haben sie seid Moorea nicht mehr gesehen und staunen nochmals über die Details ihrer 24 Stunden andauernden Walbegleitung


Am Sonntag mittag verlegen wir uns an eine Mooring in der Marina, meine Freundin Maren kommt an.
Mit ihr zusammen geht es ein letztes Mal in die Stadt und auf den Markt in Nadi, dann sind die Obstnetze, Körbe und der Kühlschrank pumperlvoll.



Wir motoren wieder retour nach Musket Cove und geniessen bei ruhigem Wetter den Schnorchel Spot in der Einfahrt. Die Fische kommen uns bis ans Boot entgegen, die Korallen – Landschaft und eine grosse Seeschlange empfangen uns.




Am Abend wird ge-sundownert und grilliert, so gehört sich das in Musket Cove.
Am nächsten Tag machen Maren und ich erst Yoga am Strand, dann die Inselrunde, die vorbei geht an einem von uns gut besuchten Papayabaum und mehreren Mango bäumen.



Abends dann zur Abwechslung mal Kavaparty auf der She San mit Acapella und Loupan. Es ist das erste Mal für Ellen und Martin Kava zu trinken, dementsprechend verziehen sie die Gesichter 😉







Als nächstes motoren wir weiter nach Navadra, wir besteigen den „Berg“ und geniessen die Aussicht.
Dann zurück zum Manta Pass, Mantas sehen wir leider dort keine mehr, dafür ist die Sicht super und das Meer ruhig, dass wir stundenlang durch die Korallengärten schnorcheln.
Anstatt Blue Lagoon also doch lieber nach Somosomo. Immerhin hat es dort ein Dorf und einen Berg auf den wir gerne rauf möchten.



Als wir ins Dorf kommen ist am Anfang alles normal, wie immer. Gut, Va, die uns zur Hütte des Chiefs bringt, erwähnt, dass sie zufällig gerade 3 Frauen in Massage fertig ausgebildet haben, und sie sei eine davon.
Ihre Mutter Koro stellt uns Andi vor, diese ist seit 70 Jahren Lady Chief und stattliche 92 Jahre alt.
Das Sevusevu ist schnell gemurmelt, dann dürfen wir ein Foto machen und werden nach unseren Plänen gefragt.
Auf den Berg wandern kostet FJD 5 pro Nase, wir machen für den nächsten Tag ab. „Der mit der Antenne“ sage ich noch, „Ja, da gehen alle Touristen von dem Resort hinauf“ antwortet Koro zustimmend.
Gleich findet übringens ein „Fund Raising Tee“ neben der Kirche statt, ob wir denn nicht Interesse haben. „Oh, wir haben gar kein Geld dabei“ antworte ich und blicke in ein verārgertes Gesicht. Ob wir denn die Handarbeiten ansehen möchten kommt als nächstes und schon sind die Damen draussen am Ausbreiten ihrer Ware. Wir haben fast keine andere Wahl als einer jeden ein Stück abzunehmen, damit Ruhe ist.
Zurück an Bord erzählen wir Maren von einer stürmischen Nacht zu Beginn unserer Reise, dann dreht der Wind auf Nord und es fängt an zu stürmen. Die nächsten 2 Stunden tanzt unser Schifferl auf und ab wie auf hoher See, es regnet sintflutartig. Zum Schlafengehen normalisiert sich die Lage, wir sind froh und schlafen einigermassen gut.
Am nächsten Morgen rüsten wir uns zur grossen Wanderung, an Land werden wir erst mal zum Tee gebeten. Wie aufmerksam denke ich, aber die Frage nach Nadeln für die Nähmaschine, Fischködern und Batterien folgt ziemlich unmittelbar.

Wir versprechen später was vorbei zu bringen und werden von der kleinen Andrea zur Grossmutter Koro gebracht.
Koro geht mit uns zu dem Mann, der uns den Weg zeigen soll. Er ist nicht da, dann zeigt sie auf einen Hügel und meint wir müssten diese Richtung. Ich schaue auf das mickrige Hügeli und bin sichtlich enttäuscht, und dafür sollen wir ausserdem 15 FJD bezaheln?
Koro kommt mir entgegen und reduziert auf 10, ich gebe ihr das Geld. Kurz danach kommt der Mann, der uns führen soll, ich frage Koro „ihn müssen wir aber dann nicht mehr bezahlen?“. „Doch“ sagt sie, dafür nehme ihr prompt die 10 Dollar wieder aus der Hand.
So ein Zirkus, wir gehen auf den Hügel, geniessen kurz die Aussicht und sind in einer guten Halben Stunde wieder zurück beim Dinghy.
Eine Gruppe von Männern steigt gerade in ein Longboat, ein älterer Herr frägt Reto „Skipper, hast du nicht ein Bündel Kava für uns? Wir gehen zu einem Fund Raising Event und benötigen noch Kava…“ Reto verneint, jetzt reicht es uns wirklich…
Am Nachmittag verdauen wir die Eindrücke, es zieht uns nicht nochmal ins Dorf.
Am nächsten Morgen ist der Wind wieder weniger, wir verlegen uns noch für eine Nacht in die Vlue Lagoon und geniessen den Inselrundgang, Lo‘ s Schokokuchen und den Sundowner mit Mezzaluna.
Zurück im Mantapass ist das Schnorcheln wiederum schön, nur ganz schön ruppig und Mantas sind leider wieder keine da…
Einige Stunden segeln und motoren wir am nächsten Tag zurück nach Malolo Lailai, rund um uns herum ist es finster, doch wir schaffen es trocken hinein in die Bucht.
Beim Inselrundgang treffen wir auf John aus Fulaga. John lebt hier ums Eck auf der grossen Insel in der Siedlung „Cubi“ zusammen mit 12 Familien aus Fulaga. Als ich frage, ob sie eine Kirche in ihrer Siedlung haben, läd er uns prompt zum Sonntagsgottesdienst ein und verspricht einen Lovo zu machen.
Kurz bevor wir uns verabschieden sagt er noch „You could bring,,,“ und noch etwas gebrannt von den Erfahrungen in Somosomo drehe ich mich gespannt um – „…some pictures from Fulaga“. Keine Frage, gleich am Nachmittag sortiere ich die wichtigsten Bilder aus, backe Kuchen und packe eine Wuzel Kava ein.
Trotz einem feuchtfröhlichen Bier und Schnapps Verkostungsabend mit Rick und Remco von der Foxy Lady sind wir am nächsten Tag um kurz nach 9 in Cubi. John freut sich sehr als wir ihm die Bilder zeigen.

Im Gottesdienst dürfen wir zum Glück auf einer Bank sitzen, die 1.5 Stunden hätten wir wohl kaum auf dem Boden geschafft. Ausserdem bekommen wir zum ersten Mal ein Liederbuch und können so mitbrummeln während alle anderen natürlich wie immer wunderbar 5 stimmig singen.

Im Anschluss tischen die Kinder ein Gericht nach dem anderen auf, da hat er wahrlich fleissig gekocht, wir hoffen dass sie die Reste am Abend gut brauchen können.
Auf dem Rückweg zu unserem Dinghy treffen wir Lala, eine bemerkenswerte Frau, die uns sogleich mit Kokosnüssen beschenkt. Wir machen ab, sie am Nachmittag ins Nachbardorf zur Schule zu fahren, wo sie arbeitet.
Eigentlich möchten wir alle nochmal zurück ins Dorf, doch ein Plastkschlauch verschwindet in unserem schlecht zugänglichen Dieseltank und hält uns für ein paar Stunden beschäftigt. So fährt Reto kurz alleine und verspricht, dass wir bald wieder vorbei kommen, denn in ein paar Tagen lösen meine Schwester Gaby und Freund Markus Maren ab und wir starten von neuem in die Mamanucas und Yasawas.
