Segeln im Paradies oder auf der Flucht vor dem Massentourismus? – Von Yacht Haven gehen wir im Uhrzeigersinn zu den Touristenattraktionen der Phang Nga Bucht Ko Hong und James Bond Insel, dann weiter nach Ko Ha, Ko Lanta, dem ruhigen Ko Muk und zurück über das lärmige Ko Phi Phi in die vielbesuchte Nai Harn Bucht in Phuket
- Familientreffen in Phuket
- Im Halbkreis durch die Phang Nga Bucht
- Schnorcheln und Schütteln in Ko Ha
- Schwanken an Land in Ko Lanta
- Ruhiges Ko Waen, Ko Muk und Ko Nga
- Discobeschallung und Longtail Invasion auf Ko Phi Phi
- Ko Racha Yai – Flucht aus der “Tourisenghetto” Bucht
- Abenteuerliche Wanderung in Nui Beach
- Nai Harn – belebt aber friedlich
Familientreffen in Phuket
Kurz vor Weihnachten beginnt die Hochsaison hier in Thailand. Auch für uns geht es weiter mit dem Besuch der Familie. Einen Tag vor meinen Eltern kommt mein Bruder Alfred mit seiner Familie in Phuket an. Wir besuchen sie in ihrem Appartement in Rawai ganz im Süden.
Nach 4.5 Jahren gibt es viel zu erzählen, als Highlight gehen wir am Nachtmarkt in Rawai Meeresfrüchte essen, der Abend wird lang. Wir verabschieden uns erst weit nach unserer normalen Bettgehzeit. Dafür sind die Strassen in den Norden um Mitternacht nicht mehr voll.
Ein Loch in der Gasflasche!!
Nachts um 1 Uhr laden wir unsere frisch gefüllte Gasflasche aus dem Dinghy in unser Cockpit. Es stinkt immer noch nach Gas, wie auch schon im Auto, ich hatte schon den ganzen Tag Kopfweh. Reto sucht verzweifelt mit dem Leckspray das Ventil zum zigsten Male ab, kein Erfolg.
Rundherum ist es mucksmäuschenstill, da höre ich es. Ein Zischen kommt von der Gasflasche. Doch das Zischen kommt nicht vom Ventil. Mein Kopf folgt dem Geräusch, es kommt von einem Punkt mitten auf der Flasche selbst. Wir können es nicht fassen – tatsächlich hat unsere vor 3 Jahren in Panama gekaufte Aluminium Gasflasche Lochfrass und leckt mitten auf der Flasche.
Die nächste Stunde versucht Reto das Leck abzudichten, aber natürlich vergebens, es ist zu viel Druck auf der Flasche, dass auch sein Super Epoxi Kleber nicht dichten mag.
Also Programmwechsel für den nächsten Tag. Zunächst mal eine Gasflasche kaufen. Kurze Recherchen ergeben, dass der Gashändler gegenüber der Phuket Boat Lagoon Composite Flaschen zu sinnvollen Preisen verkauft, also nichts wie hin. Eine Stunde später sind wir stolze Besitzer unserer 6. Gasflasche in gut vier Jahren, wir hoffen, mit der neuen Compositflasche ist nun ein für alle mal gut.
Dann noch geschwind Grosseinkauf und zum Glück hat der Flieger mit dem meine Eltern kommen Verspätung. Als ich nach 2 Jahren meine Mama endlich wieder vor mir sehe, fliessen auf einmal die Tränen. Mann, wie ist die Zeit so schnell vergangen.
Auf dem Weg zur SHE SAN testen wir die Belastbarkeit unseres Dinghys und meiner Nerven.
Mit vollem Gepäck, 4 Personen, Gasflaschen und Lebensmittel Einkäufen für 10 Tage ist die Wasserlinie des Dinghys schon empfindlich tief (finde ich) – kein Problem (findet der Skipper….).
Im Halbkreis durch die Phang Nga Bucht
Mitten im Touristen Getümmel in Ko Hong
Am nächsten Morgen dränge ich früh zum Aufbruch, zum Glück haben unsere Frischankömmlinge mehr oder weniger gut geschlafen.
Wir motoren 15 Meilen um die Ecke bis nach Ko Hong (Hong = Höhle in Thai), wo wir uns inmitten des Getümmels an eine Mooring hängen.

Bei einer ersten Erkundungstour mit dem Paddleboard durch die Höhlenwelt muss ich das Board noch an einer Stelle tragen.
Schon eine halbe Stunde später kommen die anderen im Dinghy mit, jetzt ist genügend Wasser, um überall durch zu paddeln.
Wir bestaunen die Kalkstein Felsen, die die grossen und kleinen Lagunen umgeben und paddeln durch einen kleinen Tunnel in eine Höhle, die nach oben offen ist. Auf den steilsten Felsen können sich erstaunlicherweise irgendwie Bäume halten, verankert im Fels ragen sie weit in die Höhle hinein.
Die ganze Zeit über kommt uns eine Prozession von Kanus entgegen, sobald wir einmal rum sind, sind wir uns einig, dass wir nun das Getümmel verlassen können.

Mit Blick auf den James Bond Felsen
Zwei Meilen weiter nördlich ankern wir im Schutz von Ko Yang, circa 1 Meile vom berühmten James Bond Felsen entfernt. Skipper und Besuch sind zu müde für eine Besichtigung des berühmten Felsens, also paddle ich alleine an die Ostseite von Ko Yang. Ich sehe den Fels in der Abenddämmerung, herrlich! Es ist kein Mensch weit und breit!
Als wir uns am nächsten Morgen um 7.30 über schlecht kartographiertes Gelände bis zum Felsen vortasten, rauschen schon die ersten Schnellboote an uns vorbei und laden ihre Fuhren von Touristen am Strand vor dem Felslein ab.
Skipper und Besuch sind sich einig, ein Blick und ein Foto reichen uns. Wir drehen eine kurze Fotoschleife und sparen uns das Anlanden.
Dafür bekommen wir 8 Meilen weiter südöstlich unseren erprobten Ankerspot in Ko Roi, wo wir den Tag mit dem Besuch der Fledermaus Höhle, Paddeln und Schwimmen verbringen.
Weihnachstssegeln über Ko Phak Bia und Ko Hong Krabi nach Ko Phi Phi
Am nächsten Vormittag machen wir den ersten Schorchel Stop an der hübschen Insel Ko Phak Bia, und haben sie die ersten Minuten fast für uns alleine.

Das Schnorcheln ist nichts besonderes aber wir müssen aufpassen, dass wir nicht überfahren werden. Es füllt sich rapide. Innerhalb von 20 Minuten ist die Insel zugeparkt mit Speedbooten und der Stand vollbepackt mit Menschen. Weia, schnell weg.
Ko Hong Krabi gilt als grösster Hong in der Phang Nga Bucht. Es hat diesmal wenig Wind und freie Moorings, also schauen wir uns das an.
Vor allem der Eingang in die Lagune ist eindrücklich und die Longtails brausen in einer Tour mit voller Geschwindigkeit rein und raus. Wir nähern uns vorsichtig mit Paddleboard und Dinghy und passen auf, dass wir ihnen nicht im Weg sind.
Gerne verzichten wir darauf in der graugrünen Pfütze zu baden, so ist das innere des Hongs schnell gesehen. Wir setzten Segel und wollen weiter nach Ko Dam. Doch was ist das, der Wind kommt aus Südost – direkt aus der Richtung, in der Ko Dam ist. Hart am Wind haben wir Kurs auf Ko Phi Phi, es sind 20 Meilen, also segeln wir halt dort hin…
Gerade rechtzeitig zum Weihnachtsabend Sundowner machen wir an “unserer Boje” am Nui Beach in Ko Phi Phi fest, die Bucht leert sich und wir haben unsere Ruhe.
Schnorcheln und Schütteln in Ko Ha
Auch am nächsten Morgen gibt es kein Ausschlafen, denn Ko Ha ruft. Heide und Pete haben beide eine neue Schnorchel Ausrüstung, diese muss getestet werden und angeblich hat es die nächsten 2 Tage wenig Wind, also ideal.
Ein paar Stunden später sind wir an einer Mooring fest und hüpfen ins Wasser. Das Schnorcheln ist wirklich wiederum toll, die Sicht ist mit knapp 20 Meter nochmal einiges besser als noch vor 4 Wochen mit Lucka und Micke.
Wir sehen zahlreiche Fischschwärme und einige Rifffische, Moränen und Riesenquallen. Doch die Strömung ist beachtlich, auf dem Rückweg müssen wir alle ganz schön strampeln.
Ich ärgere mich, dass ich nur das Paddelbord als grossen Schwimmkörper dabei habe (damit uns die Motorboote nicht über den Haufen fahren) und nicht zur Sicherheit auch noch das Paddle, mit dem ich besser ziehen könnte, falls jemand müde wird.
In der Nacht bringt uns eine Welle aus Süd kräftig zum Schaukeln, doch mich scheint es am meisten gestört zu haben.
Wir beschliessen noch eine Nacht anzuhängen und gehen noch zwei weitere Male ausgiebig Schnorcheln. Ein grosser Fehler, wie sich in der Nacht heraus stellt. Es bläst doch ein paar Knoten zu viel, die Welle baut sich noch mehr auf als in der ersten Nacht und kommt wieder gnadenlos von der Seite. Nachts um 1 Uhr berge ich alles was hin und herfliegt aus dem Cockpit und quetsche mich anschliessend in unsere “Reisekoje” hinter dem Salontisch, es schüttelt schlimmer als auf hoher See.
Schwanken an Land in Ko Lanta
Hart am Wind segeln wir mit dem ersten Tageslicht los nach Ko Lanta.
Mit der fehlenden Nachtruhe sind wir schliesslich überzeugt, dass wir auf ein weiteres Geschaukel in Ko Rok gerne verzichten. Das neue Motto heisst “Lieber ruhig geschlafen als schön geschnorchelt”…
In Khlong Dao gehen wir nach knapp 5 Tagen an Bord zum ersten Mal an Land. Bei Heide und Pete hört das Schwanken an Land natürlich nicht auf sondern schwankt ordentlich nach.
Beim abendlichen Ausgang zum Restaurant lehrt mich der Schwel beim Anlanden vorsichtiger zu sein. Ich springe zu früh (auf Reto’s Kommando!!) vom Dinghy, die nächste Welle wäscht mir die Füsse weg und ich schleife neben dem Dinghy über den Sand. Bis zu den Haaren bin ich tropfnass und muss zuerst Mal zurück an Bord.
Heide und Pete lernen daraus und gehen ab jetzt nur noch in Badekleidung ins Dinghy, die Stadtkamotten verpackt im wasserdichten Rucksack.
Wie schon vor 4 Wochen reizt mich die Muschelsuche. Diesmal unterstützt Pete mich tatkräftig. Es ist jedoch schwieriger als vor 4 Wochen, nach einer Stunde haben wir gerade mal ein kleines Töpfchen gesammelt. Immerhin reicht es, um den Spaghetti alle Vongole Ko Lanta einen Geschmack von Meer zu geben ;-).
Auf dem Weg nach Ko Lanta Süd treffen wir auf heftige Böen, wir sind unsicher, ob es in der Bucht von Ao Kantiang genügend Schutz gibt. Doch ganz nah am Strand fühlen wir uns wohl, der Anker hält auch bei den 30 Knoten Böen, die in der Nacht über uns drüber jagen.
Ruhiges Ko Waen, Ko Muk und Ko Nga
Auf dem Weg nach Ko Muk sehen wir eine Reihe nagelneuer Moorings an einem runden Felsen mit dem Namen Ko Waen.
Wir machen daran fest und finden heraus, dass hier im 2015 ein 50 Meter langer Zug versenkt wurde und nun als Tauchobjekt dient. Sicher interessant für ein anderes Mal :-).
Wir dagegen gehen nahe dem Felsen zum Schnorcheln. Meine Mama und ich gehen mit dem Paddelbord im Schlepptau voraus, die Sicht ist solala, aber es hat unendlich viele Fische.
Wiederholt weichen wir einzelnen Quallen mit 20 cm langen Tentakeln aus, sie brennen deutlich mehr als die kleinen runden durchsichtigen.
Dann kommt ein ganzer Schwarm auf uns zu, ein Ausweichen ist nicht mehr möglich. Schwupps, sitzen wir beide auf dem Board und paddeln zurück zum Schiff, auch dafür ist das Board hilfreich stellen wir fest ;-).
In Ko Muk sind direkt vor dem hübschen Strand 3 Parkmoorings, wir schnappen uns die nächste zum Strand, sie ist wie immer super in Schuss.
Im Restaurant oberhalb vom Strand geniessen wir den Sundowner vom Vorletzten Tag im 2019: ein kühles Bier, der Ausblick auf die Bucht, die von den steilen Felsen hinter der Smaragdhöhle begrenzt wird und unsere SHE SAN im Abendhimmel, was will man mehr?
Ein Blick aufs maps.me verrät uns, dass wir am Strand von Haad Farang (“der Weissen“) sind und auf der anderen Seite der Insel Haad Sivalai und Ban Ko Muk auf Erkundung warten. Bewaffnet mit einem Regenschirm gegen die Sonne und den ein oder anderen neugierigen Hund marschieren wir über den Hügel.
Ich bin hoch erfreut über das noch sehr ursprüngliche Dorf. Es gibt zwar ein paar Restaurants und das übliche an Tourenanbietern und Ständen mit Badeutensilien, doch ist der Grossteil der Häuser noch nicht auf den Touristen ausgelegt.
Unser Timing beim Besuch vom Emerald Cave ist auch wieder perfekt. Die letzten Longtails hauen ab als wir ankommen, so geht es nicht lange bis wir alleine in der Höhle sind.
Auch am Sylvesterabend hält sich der Rummel am Haad Farang in Grenzen. Ich bin müde und gehe schon mal Zähneputzen. Dadurch verpasse ich den Countdown und den Grossteil des Feuerwerks, dass aber zum Glück auch so klein ist, dass es in grossem Abstand zu uns verglüht.
Der Schutz bei Nordost Monsoon ist hier super, das Internet 4 Balken 4 G, das Restaurant hat faire Preise und einen super Blick, hier kommen wir wieder!!
Auf dem Weg zurück nach Ko Lanta entdecken wir die Moorings vor Ko Nga, wir stoppen und beschnorcheln das Riff. Hier – direkt vor der Rangerstation 😉 – ist die Anzahl der Fische sagenhaft, aber leider in dem Moment auch die der unangenehm nesselnden Quallen…
Dafür möchten wir nicht nochmal 1700 Bath Nationalparkgebühr bezahlen, wir kämpfen uns mit wechselnden Winden zurück nach Khlong Dao in Ko Lanta Nord und weiter nach Ko Phi Phi.
Discobeschallung und Longtail Invasion auf Ko Phi Phi
In der südlichen Bucht ist uns zu viel Verkehr, die Monkey Bay ist proppe voll, also machen wir in der nördlichen Bucht von Ko Phi Phi in Loh Dalum an einer Mooring fest.
Heide und Pete möchten das „Dorf“ Ton Sai sehen. Für mich ist Ton Sai das „Touristenghetto“ schlechthin. Die Aneinanderreihung von Souveniershops, Restaurants und Touranbietern ist so krass, dass es schon wieder sehenswert ist.
Staunend laufen wir durch die Strassen, finden am “Markt” ein kleines relativ günstiges Restaurant und leisten uns ein überteuertes Kokoseis, immerhin, lecker ist es.
Über die Treppen vom Dorf aus erreichen wir die Aussichtspunkte View Point 1, 2 und 3 diesmal auf der touristischeren Strecke, dafür hat es kaum Moskitos im Vergleich zu dem Buschpfad von der Lana Bay her.
Beim begeisterten Selfieshooting auf dem höchsten der Aussichtspunkte vergesse ich unseren Rucksack und merke es erst, als wir schon wieder fast ganz unten sind. Gute Übung, immerhin, so darf ich das Hügeli gleich nochmal laufen :-).
Am Abend überrascht uns trotz Warnungen die Intensität der Discobeschallung. Anstatt einen Kilometer entfernt könnte die Disco auch neben dran sein, so fühlt es sich trotz Ohrenstöpsel zumindest an… Da verholen wir uns dann doch lieber wieder in die Nui Bucht, wo zwar tagsüber die Longtails und Speedboote Krach machen, dafür die Nacht umso ruhiger ist.
Ko Racha Yai – Flucht aus der “Tourisenghetto” Bucht
Mit dem Wind von hinten lassen wir uns gemütlich nach Ko Racha Yai rüberblasen. Die Insel liegt 10 Meilen südlich von Phuket, wir lesen, dass das Schnorcheln und Tauchen dort schön sein soll und ab Abends auch Ruhe in der Bucht einkehrt. Schon bei der Annäherung fällt uns auf, dass eine Reihe von Booten auf die Bucht zusteuern, wir sind verunsichert.
Als wir um die Ecke biegen und die Situation vor uns haben, trifft uns aber fast der Schlag.
Es ist ein einziges hektisches Ein- und Ausfahren auf kleinstem Raum, dazwischen Schnorchler, die zu hunderten von den Booten ausgeladen werden und die ein oder andere Tauchboje, die durch die Bucht floatet und wir nur staunen, dass sie nicht in einen der vielen Propeller gerät.
Wir haben „Glück“ und können an einer Mooring festmachen, jedoch sind wir alle 4 angespannt am Beobachten der vorbei manövrierenden Schiffe, jeweils bereit mit einem Fender zwischen sie und unsere SHE SAN zu springen. Es ist Mittags, das heisst bis hier Ruhe ist, geht es sicher noch an die 3 Stunden. Der Kriegsrat beschliesst die Flucht zu ergreifen, wir setzten Segel und verziehen uns in Richtung Phuket.
Abenteuerliche Wanderung in Nui Beach
Mit halben Wind fräsen wir erleichtert die 13 Meilen nach Norden und werfen den Anker in der kleinen Nui Beach.
Dort ist lediglich eine Strandanlage für Tagestouristen und wenn nicht gerade ein Ausflugsboot neben uns steht, dass von hin und her heizenden Wassertöffs (Jetskis) begleitet wird, ist es extrem ruhig.
Beim Betreten der Anlage müssen wir jedoch ein jeder 100 Bath zahlen, wobei meine Mama und ich ja eigentlich nur auf den Hügel wandern möchten.
Und dieser hat es in sich, die staubige Erdstrasse steigt steil an, schon bald haben wir einen ersten Ausblick auf Kata und Karon in Richtung Norden.
Etwas weiter finden wir den Aussichtspunkte über die Buchten von Rawai
und Ao Chalong sowie über Nai Harn und bekommen einen Eindruck wie viele Boote dort unterwegs sind und ankern.
Dann geht der Weg wieder steil bergab, wir schauen runter in die Bucht vom Nui Beach und sehen unsere SHE SAN mittendrin.
Nur geht es hier wirklich weiter? Müssen wir etwa über die Felsen zurück zum Strand klettern? Da treffen wir einen älteren Mann, der uns in Thailändisch irgendetwas erzählt, aber wir verstehen natürlich nicht, was er meint.
Immerhin scheint er uns irgendwann zu verstehen, dass wir den Weg nach Nui Beach suchen. Er geht mit uns die Strasse hinunter, begleitet von seinen beiden Hunden. An einem Baum mit einer Kokosnuss bleibt er stehen und sieht uns fragend an. Natürlich nehmen wir jetzt gerne eine Nuss, die Hydrierung und Nährstoffe können wir jetzt sehr gut gebrauchen.
Wir geniessen die riesige Nuss und trinken und essen alles dankbar auf. Dann folgen wir ihm auf die Felsen: ist das der Weg? Meine Mama ist gar nicht begeistert von der Idee über die Felsen zurück zum Strand zu klettern… Also frage ich ihn nochmal: „Nui Beach?“. Uff, er versteht und geht vor uns den Berg hinauf. An der Kokospalme biegt er in den Djungel ab. Mit seiner Machete schlägt er uns den Weg frei. Nach einem Bachübergang wird der Weg etwas besser, er verabschiedet sich, doch die Hunde bleiben noch eine ganze Weile bei uns. Irgendwann nähern wir uns der Anlage, aber wie nun weiter? Ein Stacheldraht und Wellblechzaun auf der einen Seite, dichtes Gestrüpp auf der anderen. Wir entscheiden uns für den Stacheldraht, biegen das Wellblech zusammen und kraxeln irgendwie durch, nur um auf der anderen Seite dann im Schlamm und durch die Müllhaufen unseren Weg zurück zur Strasse zu finden.
Geschafft, mir fällt ein Stein vom Herzen! Wie gut, dass meine Mama so fit ist!!
Am nächsten Tag bringe ich dem Mann als Dankeschön ein paar T-Shirts, Kaffee und Schokolade, aber leider ist er gerade nicht da. Ich hänge den Sack vor die Scheune in den Schatten und hoffe er sieht die Sachen bevor die Schokolade geschmolzen ist.
Die Männer haben sich in der Zwischenzeit mit der Beobachtung des Geschehens am Strand beschäftigt und können uns viele lustige Geschichten erzählen, wie hier posiert und fotografiert wird und in welchen Körperteilen überall Silikon verbaut ist.
Nai Harn – belebt aber friedlich
Dann brauchen wir doch langsam wieder etwas Infrastruktur, wir verlegen uns ums Eck nach Nai Harn in die erste Reihe vor dem beliebten und belebten Strand.
Immerhin verirrt sich kaum ein Jetski hierhin, der Lärm ist also nur von den Menschen am Strand und manchmal von der Lüftung vom grossen Hotel On the Rocks.
Mit dem Roller zum Big Buddha und nach Rawai
Um 250 Bath (CHF 8.-) pro Tag mieten wir uns je einen Roller und erkunden die nähere Umgebung.
Über den Aussichtspunkt über Kata und Karon fahren wir über das belebte Kata und das völlig chaotische Chalong die Strasse nach oben bis zum Big Buddha.
Schon von weit draussen am Meer haben wir den Buddha sehen können, jetzt möchten wir ihn auch noch von der Nähe ansehen.
Tatsächlich lohnt sich der Besuch in der Anlage, der Eintritt is gratis, das Kokoseis super lecker und günstig und wir lernen wieder was dazu über Buddhismus und dass die Thailänder auch die ein oder andere Figur aus dem Hinduismus verehren.

Auf dem Rückweg geniessen wir Meeresfrüchte vom Fischmarkt in Rawai und kaufen im Makro Supermarkt ein, was auf zwei Roller unterzubringen ist.
Dann sind Heide und Pete’s Ferien vorbei, wir verabschieden sie unter grossen Kullertränen in ein Taxi zum Flughafen. Eines sind wir uns immerhin alle sicher, zwei Jahre darf es nicht wieder gehen bis zum nächsten Wiedersehen…
Ein paar Stunden später treffen wir uns nochmal mit meinem Bruder Alfred und Familie. Nachdem sie vor einigen Jahren bei einem Schiffsunfall fast ertrunken sind, sind seine Frau Anna und Tochter Giorga etwas skeptisch gegenüber Fahrzeugen auf dem Wasser.
Wir sind ganz glücklich, dass sie sich trotzdem entscheiden mit auf die SHE SAN zu kommen und laden alle vorsichtig ins Dinghy. Die Bucht ist ruhig, also alles easy. Etwas später stellt sich Giorga sogar zum ersten Mal auf das Paddelbord, sie stellt sich super an, ein Naturtalent.
Nach einem wunderschönen Nachmittag an Board läd uns Alfred dann noch zum besten Italiener am Platz ein, wir werden richtig verwöhnt! Reto geniesst die Pizza und ich ein Stück Fleisch, dazu ein paar Tiger und ein Panna Cotta als Dessert, hmmm, wir schwelgen in Erinnerungen an Europa :-)!

Hallo ihr zwei Seefahrer,
da habt ihr ja wieder viele schöne Erlebnisse gehabt.
Vielen Dank fürs mitlesen lassen.
Liebe Grüße
Agnes
Liebe Agnes,
vielen Dank Dir für Dein Feeback!
Liebe Grüsse
Angie und Reto