Wir geniessen noch ein paar Tage in Fakarava Süd und packen unsere Tauchausrüstung aus.


Mit dem Dinghy im Schlepptau tauchen wir ab in den Pass und sehen direkt weit unter uns die erste Gruppe an Haien mit schwarzen Schwanz und Seitenflossen.
Kurz darauf steuern wir unmittelbar auf die nächste Gruppe Haie zu, und ich erinnere mich nur noch an die Warnung vom Tauchcenter „nicht direkt auf die Haie zu tauchen“… Kunststück, wenn man ein Dinghy zieht ist das gar nicht so einfach zu entscheiden, wo es denn hingehen soll… Ich gebe etwas mehr Leine und weiche aus nach rechts, uff! Mit ein paar Metern Abstand dazwischen sehen wir uns die Gruppe gerne von der Seite an. Das gleiche passiert uns kurz darauf nochmal aber da sind wir es ja dann schon gewohnt ;-).
Am nächsten Tag möchten wir dann nochmal los für einen zweiten Pass Drift Dive, aber gerade bevor Reto sich ins Wasser fallen lässt, fällt ihm auf, dass wir die Gewichte vergessen haben. Mist, wir haben keine Zeit nochmal zurück um die Gewichte zu holen. Dann halt ein Drift Schnorcheln… Mist, auch die Schnorchel vergessen. Das kleine Pizza Fest auf der Pandora am Vorabend, bei dem nicht nur Pizza getrunken wurde, lässt grüssen.








In Hirifa, 6 Meilen weiter östlich, warten die Freunde, um am Nachmittag bei Laïza Musik zu machen und im Anschluss mit einem Buffet verwöhnt zu werden.
Wir geniessen die Gastfreundschaft der Familie und die prima geschützte Bucht und verbringen 3 Tage mit Yoga am Strand (die Frauen), ausgiebigen Schachpartien (die Männer) und herrlichen Sundownern alle zusammen.
Dann verholen wir uns 20 Meilen weiter nördlich nach Pakokota. In der Lagune braust unsere She San ohne Welle dahin, wie ein Schnellzug auf Schienen.

Nur muss man unheimlich auf die Korallenköpfe achten, die immer mal wieder sogar in der betonnten (markierten) Fahrrinne auftauchen…
In Pakokota bei Agnes und Mathieux hat es mit Abstand das beste Internet der Tuamotus.







Zu guter Letzt besuchen wir noch Rotoava, das Hauptdorf im Norden von Fakarava und bleiben auch hier wieder ein paar Tage.
Wir erkunden das Dorf zu Fuss und die Insel so weit die Strasse reicht mit den Fahrrädern. Immerhin zählen wir am Abend 58 geradelte km, nur natürlich so gut wie keine Höhenmeter. Es reicht trotzdem für einen Muskelkater, wir sind es halt nicht mehr besonders gewöhnt…
Unterwegs treffen wir Vaiteiki, die ursprünglich aus den Marquesas kommt. Sie erklärt uns die Kopraproduktion und lässt Reto von der schon etwas angegammelten Nuss probieren. Er probiert wagemutig und meint es hat etwas wie alter Käse… Auch stellen wir wieder einmal fest, das hier jeder jeden kennt und auch meist noch mit allen verwandt ist.
Beim Fakarava Yacht Services lassen wir unsere panamesische Gasflasche auffüllen und sind froh, jetzt reicht das Gas wieder für weitere 4 Monate.
Zur Abwechslung gibt es zum Sundowner mal nicht nur Drinks und Snacks sondern Sextanten – Training.
Und zum Abschluss lassen wir uns am Freitag abend im Rotoava Grill mit einem Hamburger verwöhnen.
Insgesamt haben wir zwei wunderschöne Wochen in Fakarava verbracht, was anfangs eigentlich gar nicht auf unserer Auswahlliste stand. Alle 4 Ankerplätze waren bei den derzeitigen Bedingungen perfekt, fast immer total ruhig.
Gemeinsam mit der Pandora brechen wir am Samstag morgens um 6 Uhr auf, um die 40 Meilen rund um Toau bis in die Anse Amyot zu segeln.



Es ist herrliches ruhiges Segelwetter, wir nutzen die Gelegenheit den Parasailor zu setzen und die Pandora um ein Foto zu bitten.
Nach einer Weile hören wir das uns mittlerweile bekannte Surren von Pesche’s Drohne. Wir hoffen nur, dass sie den Rückweg bis zum segelnden Schiff wieder gut schafft. Alles geht gut, wie ihr hier an den Fotos sehen könnt 😉
In der Anse Amyot empfängt uns Jakob von der Jonas uns hilft uns an den zwei letzten Bojen fest zu machen.




Die Anse Amyot ist ein falscher Pass und demnach von fast allen Seiten rundherum mit Riff oder Insel umgeben und demnach sehr gut geschützt.
Für die Bojen zahlt man entweder oder man nimmt an einem der Abendessen teil, die Valentine und Gaston für die Segler zubereiten.
Wir haben Glück und dürfen am nächsten Abend fangfrische Langusten, Papagaienfisch gegrillt mit Honig mariniert und „cru“ (roh) in Kokosmilch geniessen.
Die Langustenhälften waren bis kurz vor dem Grill noch lebendig und zappeln noch eine ganze Weile auf dem Grill weiter…Im Anschluss werden natürlich polynesische Lieder gesungen, Valentine singt und spielt die Ukulele und Gaston den „Eimerbass“ oder die Löffeltrommel.












In den folgenden Tagen erkunden wir die verschiedenen Tauchplätze und freuen uns an der farbigen und fischreichen Unterwasserwelt.


Am Tauchspot Nummer 1 müssen wir uns das Vergnügen erst verdienen und setzen die Boje, die denen nach uns das festmachen des Dinghys erleichtert.
Im Anschluss an die Tauchgänge inspiziert Reto noch die Mooringbojen für die Yachten und erstattet Gaston Bericht, in welchem Zustand diese sind.
Wieder mal an Land stellen wir etwas erstaunt fest, dass auch die schönsten farbigsten Fische auf dem Grill landen.
Na ja, für die Menschen hier sind die Fische halt wichtiger zum essen als zum ansehen…
Wir sammeln ein paar Kokosnüsse und erfahren von Gaston, dass die grünen, die auf den Boden fallen, nicht gut sind. Also holt er uns geschwind ein paar Trinknüsse vom Baum.
Dank dem guten Werkzeug aus Edelstahl schält Reto die Nüsse um einiges leichter als beim letzten Mal mit dem Dinghyanker.
Nachdem selbstgemachte Kokosmilch und Kokosraspeln für Müsli und Kuchen schon Standard an Bord der She San sind, gehen wir jetzt dann bald auch über in die serienmässige Produktion von Kokosbier und Kokosglacé..
Superlecker, vor allem das Glacé. Das Bier dagegen ist noch in der Testphase ;-).
Die nächsten Tage zieht eine Schlechtwetterfront im Süden von uns durch. Wir sind froh über die gute Mooringboje in der geschützten Bucht, sammeln Wasser und lassen die Front an uns vorbei ziehen.
Unsere französischen Nachbarn haben Glück im Unglück. Morgen um 6 Uhr scheuert ihre (falsch festgemachte) Festmacherleine die Leine der Mooringboje durch und ihr Schiff driftet an den Nachbarn vorbei direkt aufs Riff zu.
Der Nachbar ruft, ich fange an zu schreien was geht, da endlich wachen sie auf und der Papa wirft den Motor an, gerade bevor das Schiff auf das Riff aufschlägt…




Wir erkunden die Insel und treffen die Schweine, unzählige Einsiedlerkrebse (auf franz. „bernard l’ermite“ genannt) und die grosse Napoleon Brasse, die regelmässig von Gaston gefüttert wird und daher auch fast zu den Haustieren zählt.
Leider treffen wir auch auf die Berge von Dosen und Flaschen, die scheinbar hier schon seit langer Zeit langsam respektive vergeblich verrotten sollen…


Als Valentine und Gaston für ein paar Tage nach Fakarava fahren, übernehmen wir die Verantwortung die 3 Hunde und die Katze für ein paar Tage zu füttern.
Sie kennen schon das Geräusch von unserem Dinghymotor und kommen uns jeweils begeistert am Steg begrüssen.

Dann ergibt sich ein gutes Wind und Wetterfenster und wir nützen es, um die 230 Meilen nach Papeete zu segeln.
Am Abfahrtstag nehmen wir es gemütlich, wir möchten ja nicht grad wieder mitten in der Nacht ankommen.
Ja, denkste. Wieder einmal ist der versprochene Wind lange nicht so wie er sein soll, und so kommen wir nur mit ein paar Stunden Motoren nach ca. 50 Stunden am Freitag nachmittag an.
Wir machen an einer (für uns mit 120 CHF\Woche teuren) Mooringboje an, laufen noch ein paar Schritte durch die Marina und zum nächsten Carrefour und sind insgesamt entsetzt über die Preise. Mit 2 Baguette, einem Päckchen Butter, 2 Päckchen Milch und 3 Auberginen trotten wir wieder heim… Wir hoffen, in den nächsten Tagen die wichtigsten Punkte auf unserer to do Liste erledigen zu können, damit es so schnell wie möglich weiter geht nach Moorea 😉