Von Sizilien nach Menorca, Balearen

Also hatten wir insgesamt tatsächlich eine ganze Woche, in der wir sicher in San Nicola l’Arena festgemacht waren. Das war auch wirklich gut so, denn nach den Gewitterstürmen am Wochenende hatten wir Mitte der Woche während mehr wie 24 Stunden einen Starkwind Scirocco aus dem Süden, der doch immerhin mit fast immer 25 bis 30 Knoten durch das Häfeli blies. Ganz schön gewöhnungsbedürftig, aber mit dem Vorteil, dass die “normalen” Winde von 15 bis 20 Knoten uns seitdem gar nicht mehr stören…

die Oliven von Mimmo sind fertig und tatsächlich die besten Oliven, die wir jemals gegessen haben, unglaublich fein
ach ja übrigens, die Oliven von Mimmo sindj jetzt fertig und tatsächlich die besten Oliven, die wir jemals gegessen haben, unglaublich fein
die ersten Bananen (in San Nicola..)
die ersten Bananen (in San Nicola..)

Und was macht man nun eine geschlagene Woche in so einem “Kaff”? Gar kein Problem, erst mal waren wir damit beschäftigt, die Tatsache zu verarbeiten, dass der Ersatzanlasser doch auch schon wieder zu ersetzten ist – hierbei half das Heineken im Kiosk zu dem wir eh immer gehen mussten um Zugang zum Internet zu bekommen und auch der herrliche Sizilianische Weisswein, den wir beim Bäcker entdeckt haben (2 l um EUR 3.-, aber astrein ;-)).

Und erste Priorität war natürlich die beiden Teile dann auch zu beschaffen. Den Anlasser fanden wir dann vom deutschen 1a-Anlasser.de im Internet zum weniger wie einem Drittel und noch dazu schneller als beim Yanmar Händler in Palermo, Lieferfrist 2 bis 3 Tage per UPS.

Küste nördlich von San Nicola l'Arena, auf dem Weg nach Porticello (wir suchen ein Relé életrico 12 V 30 A ;-) )
Küste nördlich von San Nicola l’Arena, auf dem Weg nach Porticello (wir suchen ein Relé életrico 12 V 30 A 😉 )
Porticello, ein richtiger Fischerhafen
Porticello, ein richtiger Fischerhafen
2 Sizilianer zeigen uns ihren Fang, unter anderem den Oktopus (das andere war wohl nicht ganz erlaubt, so hab ich auf ein Foti verzichtet ;-) )
2 Sizilianer zeigen uns ihren Fang, unter anderem den Oktopus (das andere war wohl nicht ganz erlaubt, so hab ich auf ein Foti verzichtet 😉 )

Für das Relais wurden wir ins 15 km entfernte Portocello verwiesen. Dorthin machten wir uns dann mit dem Fahrrad – Juhui endlich wieder Bewegung – nur halt leider an der Küstenhauptstrasse entlang. Da Portocello ein grösserer Fischerhafen ist, haben wir dort auch jede Menge an brauchbaren Sachen gefunden, neben den Elektrikteilen zum Beispiel auch noch einen Lötkolben um EUR 15.-

Reto am "basteln" ;-)
Reto am „basteln“ 😉
Starterrelay mitsamt Kabel neu und alt
Starterrelay mitsamt Kabel neu und alt
und Reto ist wieder mal im Mast um die Ursache der Vibrationen zu prüfen...
und Reto ist wieder mal im Mast um die Ursache der Vibrationen zu prüfen…
... und ganz oben um die Rolle für die Amateurfunkantenne und Ersatzfall zu installieren
… und ganz oben um die Rolle für die Amateurfunkantenne und Ersatzfall zu installieren

Auch der Amateurfunk wurde installiert und Reto ging wieder mal in den Mast, um die Rolle für die Antenne anzubringen. Mit Hilfe von dem Funk können wir unterwegs Wetterdaten abrufen (ein gutes Gefühl ;-)) und kleine Emails versenden und empfangen. Und jedesmal wenn der Funk gestartet wird, wird eine Positionsmeldung an die Webpage gesendet, so könnt ihr verfolgen wo wir auf dem Meer unterwegs sind ;-).

Blick vom Nationalpark aus auf die Küste bis Porticello und links die Bucht von Palermo
Blick vom Nationalpark aus auf die Küste bis Porticello und links die Bucht von Palermo

Als dann alles wichtige erledigt und am laufen war genossen wir auch noch den direkt neben dran liegenden National- park-Hügel und fanden eine astreine Mountainbike- strecke mit vielen schönen Ausblicken, sogar bis in die Bucht von Palermo.

pünktlich wie abgemacht kommt der freundlich UPS Mann direkt bis an unseren Pontoon ...
pünktlich wie abgemacht kommt der freundlich UPS Mann direkt bis an unseren Pontoon …
und bringt unser ersehntes Päckchen mit 2 Anlassern aus Deutschland
und bringt unser ersehntes Päckchen mit 2 Anlassern aus Deutschland

Und dann – wir waren natürlich gespannt und auch ein wenig angespannt – dann kam tatsächlich pünktlich wie von einer 1a deutschen Firma und UPS zu erwarten am Donnerstag nachmittag das Päckchen an. Gleichzeitig haben wir uns für die Überfahrt nach Sardinien bzw evtl. Balearen eine Wetterberatung geleistet, und als diese am Donnerstag Abend reinkommt, sehen wir Chancen auf die Balearen durchzuziehen.

Am Freitag morgen regnet es zwar noch, aber der Wind kommt wenigstens nicht mehr voll auf die Nase, also nix wie los zu unserem ersten mehrtägigen Schlag.
Leider war der Wetterservice etwas zu positiv mit der Windprognose und wir motoren sicher gut die Hälfte der Strecke. Ansonsten ist es aber sehr angenehm, wenig Welle, Wind wenn er da ist, von hinten, so dass wir Stück für Stück unseren Parasailor kennenlernen.

der Parasailor gibt uns immer wieder zu tun, wir sind ihn noch nicht gewöhnt, aber wenn es läuft ist es sensationell...
der Parasailor gibt uns immer wieder zu tun, wir sind ihn noch nicht gewöhnt, aber wenn es läuft ist es sensationell…
der erste Gast an Bord
der erste Gast an Bord
Nun wird die Spanische Flagge gehisst - schön wars in Italien, nun sind wir gespannt auf Spanien ;-)
Nun wird die Spanische Flagge gehisst – schön wars in Italien, nun sind wir gespannt auf Spanien 😉

Die Nachtwachen sind problemlos und in diesem Fall sogar wunderschön. Alle drei Nächte ist der Sternenhimmel klar über uns, und die ein oder andere Sternschnuppe huscht vorbei. Ich entdecke den I Pod und die Musik, die ich vor 20 Jahren gehört hab wieder (alles auf Spanisch, ich muss ja schliesslich meinen Kopf von Italienisch auf Spanisch umstellen…). Reto entdeckt wieder wie er wie im Militär Powernaps macht und sich so mit mehreren kurzen Schlafeinheiten über Wasser halten kann. Wir versuchen ansonsten beide, wenn wir auf Wache sind, den anderen nur wenn nötig zu wecken, so dass jeder seinen Rytmus finden kann.

gerade als wir so nett am Segeln waren kurz vor Menorca noch ein paar Gewitterzellen -und nun schnell runter mit dem Parasailor, denn die Böen sind gar nicht lustig...
gerade als wir so nett am Segeln waren kurz vor Menorca noch ein paar Gewitterzellen -und nun schnell runter mit dem Parasailor, denn die Böen sind gar nicht lustig…
Anfahrt auf Menorca in der kein gutes Wetter profezeienden, aber doch sehr schönen Abendstimmung
Anfahrt auf Menorca in der kein gutes Wetter profezeienden, aber doch sehr schönen Abendstimmung
"unser Hafen" in der Cala Figuera mit dem Blick raus Richtung Illa del Rei und Sa Mola
„unser Hafen“ in der Cala Figuera mit dem Blick raus Richtung Illa del Rei und Sa Mola

Am letzten Tag begegnen wir noch ein paar Gewitterzellen, die sich unheimlich schnell bilden und uns vor allem mit dem Parasailor ganz schön stressen, und als wir in Menorca fest sind sehen wir, wie es im Süden blitzt und donnert, uff – das war gerade mal wieder rechtzeitig im Hafen bevor es draussen ungemütlich oder gefährlich wird.
Wir freuen uns am östlichsten Ort von Spanien angekommen zu sein und wieder ein “neues” Land zu erleben. Fernando von der Marina Port Mahon empfängt uns super kompetent und freundlich und verzeiht mir meine italienischen Ausrutscher im Spanisch und wir freuen uns über Internet Empfang am Schiff und und und 😉

Mao - Mahon Altstadt
Mao – Mahon Altstadt
Hafen von Mao
Hafen von Mao
Altstadt Mao
Portal de san roc , Altstadt Mao
Blick vom Plaza del Carmen auf Fischmarkt und Kirche
Blick vom Plaza del Carmen auf Fischmarkt und Kirche

Die Stadt Mao – Mahon ist übersichtlich aber sehr schön und nicht zu touristisch und es ist wie Kleinstädte so sind – sehr praktisch, alles ist da und noch dazu erreichbar.

Also werden ein paar Wünsche erledigt, z.B. Wunsch von uns beiden: eine spanische SIM Karte;

Wunsch von Reto: wir kaufen einen Drucker, der ist nötig um Papier- Backup-Karten zu drucken, falls doch mal die Elektronik ausfällt;

Wunsch von der Hausfrau: Besuch verschiedener Supermärkte unter anderem ein Lidl 😉 – am nächsten Tag gibt es Weissbier und Bretzn zu Gaspacho und spanischem Schinken und Käse 😉

Und wir sind wieder mal froh sicher festgemacht zu sein, denn von Dienstag bis Donnerstag bläst der Tramontana (=Mistral) hier gemäss dem lokalen Sprichwort “la tramontana dura tres dias, sinon una semana…” (der Tramontana dauert immer 3 Tage, und wenn nicht, dann dauert er eine Woche lang).

Jetzt ist Donnerstag nachmittag und es wird langsam ruhig, aber Fernando hat uns gewarnt, „wenn ihr direkt im Anschluss rausgeht, sind die Wellen halt noch 3-4 Meter hoch“. Also geniessen wir es hier bis morgen früh, dann geht es weiter an die Spanische Küste – wohin ? – mal sehen, was der Wind diesmal so vor hat 😉 ihr könnt es ja auf dem Positionslink verfolgen 😉

Start Weltumsegelung - von Sizilien nach Menorca, Balearen
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2 Gedanken zu „Von Sizilien nach Menorca, Balearen“

  1. Hallo an meine geliebte She-san,

    mit viel Freunde und ein bisschen Wehmut habe ich euren Bericht gelesen. Trauer hat mich so lange in eine Blockade getrieben, aus der ich mich versuche heraus zu ziehen. Meine Gedanken reisen mit euch und ich schicke alle Wünsche gen Himmel, sodass ‚mein‘ Schiffchen immer mit einer Handbreit Wasser unter dem Kiel euch heil durch jedes Gewässer schippert! Mit lieben Grüssen an euch… Tina Burkhardt

  2. Hoi zämma
    Einfach toll gemacht euer blog. Reto beim Basteln, Angela beim Fisch zubereiten, die wunderschönen Fotos, die Eindrücke und vieles mehr. Man kann so richtig mitfühlen, was ihr gerade erlebt. Ein riesen Kompliment für euere spannenden Berichte.
    A liaba Gruass vo da Allemänner

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