Martinique, Dominica und Guadeloupe

Und dann ist es soweit, wir fahren nach Frankreich! Nachdem wir im Mittelmeer keine Zeit dafür hatten, ist es schön zum ersten Mal die Tricolore zu hissen. Gut, Martinique ist karibisches Frankreich, aber genau deswegen ist es ja auch so charmant 😉

Einkaufen wie Gott in Frankreich

Anfahrt auf Martinique – wir hissen zum ersten mal das drapeau tricolore
Fort de France - rechts der Ankerplatz vor dem Strand und dem Fort
Fort de France – rechts der Ankerplatz vor dem Strand und dem Fort

Und bereits der erste Eindruck am Stadtankerplatz von Fort de France gefällt uns sehr gut. Neben dem Ankerplatz ist direkt die Innenstadt, Einkaufsmöglichkeiten, Schiffsausrüster, alles was ein Seglerherz begehrt. Um diese zu erreichen gibt es das grosszügigste

das Dingy Dock in Fort de France - der volle Luxus - sicher min. 50 Meter lang
das Dingy Dock in Fort de France – der volle Luxus – sicher min. 100 Meter lang

Dinghy Dock, das wir bisher gesehen haben, es ist sicher 100 Meter lang. Und direkt daneben ist der Stadtstrand, der von Jung und Alt gerne zum Baden besucht wird, also wird das Abwasser hier sicher nicht eingeleitet. Hinten dran ist noch der Stadtpark, die Savanne, der durchaus zum Joggen benützt werden kann, man läuft halt einige Male im Kreis… Und zu guter letzt gibt das Fort und die Bucht auch noch was her fürs Auge, wenn man im Cockpit hockt und sich vom Einkaufen bei einem Bierchen erholen muss.

der "erste Eindruck" im Supermarkt in Fort de France - da lacht das Hausfrauenherz im Vergleich mit Barbados :-)
der „erste Eindruck“ im Supermarkt in Fort de France – da lacht das Hausfrauenherz im Vergleich mit Barbados 🙂
die Rückseite vom Fort in Fort de France
die Rückseite vom Fort in Fort de France
die Savanne - wenn man unbedingt will kein schlechter Ort zum Joggen
die Savanne – wenn man unbedingt will kein schlechter Ort zum Joggen

Ja, das Einkaufen… Nach den hohen Preisen und dem oft auch mangelnden Angebot auf den Inseln seit Barbados fühle ich mich hier nun wirklich wie Gott in Frankreich – es gibt alle Arten von französischen Käse, französische Hartwurst, Schokolade, Baguettes und Croissants und vieles mehr. Da der Supermarkt nicht so weit weg ist, gehen wir 3 Tage lang jeden Tag einmal bunkern…

der Markt, bunter denn je!
der Markt, bunter denn je!
Einkaufen macht wieder Spass!! Nach Abgabe des Ausweises dürfen wir das Wägelchen mit bis ans Dinghydock nehmen
Einkaufen macht wieder Spass!! Nach Abgabe des Ausweises dürfen wir das Wägelchen mit bis ans Dinghydock nehmen
die Bibliothek Schölcher zusammen mit meiner Lieblings-"Fächer"-Palme
die Bibliothek Schölcher zusammen mit meiner Lieblings-„Fächer“-Palme

Enterung der SHE SAN !

Und als wir gerade von einer Einkaufstour durch die Marktstände von Fort de France zurück kommen und eigentlich an der Kneipe am Eck noch etwas trinken wollten, guckt Reto zu unserem Schifferl raus und ich frage noch “alles gut?”, „ich glaube nicht“.. schaue selbst hin und sehe dass einer verdammt nah an unserer She San dran ist.

die She San wird geentert von einer Charteryacht mit deutscher Crew...
die She San wird geentert von einer Charteryacht mit deutscher Crew…

Wir sprinten zurück zum Dinghy und düsen rüber und müssen feststellen, dass so eine Chartercrew gerade eben die She San “geentert” hat. Na ja, sie haben auf jeden Fall mit 3 Festmachern an uns festgemacht, Reto sagt, “toll, jetzt hängen noch 15 Tonnen mehr an unserem Anker…”. Was genau der Grund war, haben wir nicht herausgefunden, sie hatten in dem engen Ankerfeld etwas zu mutig ihren Anker geworfen und dann Angst gehabt, sie hätten unseren ausgerissen, immerhin war es ihnen nicht ganz egal was passiert und  zumindest hatten sie gut gefendert, so dass soweit wir sehen konnten nichts passiert ist…

St. Pierre im Nordwesten Martinique’s

Nach 3 Tagen verlegen wir uns nach St. Pierre an der Nordküste von Martinique, um Wäsche zu waschen und Fahrrad zu fahren und natürlich das Städtchen etwas kennen zu lernen. Leider regnet es hier ziemlich oft.

St. Pierre Strand
St. Pierre Strand
Blick über die Kanonen auf das Ankerfeld - She San rechts vorne
Blick über die Kanonen auf das Ankerfeld – She San rechts vorne
auf geht's - endlich wieder mals aufs Velo :-)
auf geht’s – endlich wieder mals aufs Velo 🙂
wir geniessen das Loraine
wir geniessen das Loraine

Bei unserem Ausflug mit dem Fahrrad in die Berge oberhalb von St. Pierre suchen wir 3 mal Zuflucht vor dem Regen, das letzte Mal in einer Kneipe, wo die Männer sich treffen um Rum zu trinken.

Es ist Karfreitag, was soll man auch sonst tun? Wir sitzen daneben und trinken das auf Martinique gebraute Lorraine Bier, was uns sehr gut schmeckt und auch das Design der Flasche ist supercool. Erst am nächsten Tag finde ich heraus, dass die Brauerei zu Heineken gehört und habe eine rechte Freude darüber. Vielleicht können wir ja auf dem Rückweg auch die Brauerei besuchen gehen 😉

St. Pierre "von oben"
St. Pierre „von oben“
und vom Süden aus, und schon wieder alles voller dicker Regenwolken...
und vom Süden aus, und schon wieder alles voller dicker Regenwolken…
am Ostersamstag ist hier Schwimmwettbewerb mit Teilnehmern aus der ganzen Karibik!
am Ostersamstag ist hier Schwimmwettbewerb mit Teilnehmern aus der ganzen Karibik!

Am Samstag abend haben wir noch das Glück beim traditionellen Tanz zuschauen zu dürfen, der Bürgermeister erklärt, diese Tradition stamme aus den tiefsten Wurzeln der Bewohner Martinique’s. Uns errinnert die Musik und die Art jeweils abwechselnd in 2er Gruppen zu tanzen an das Capoeira in Brasilien, vermutlich sind die Wurzeln aus Zeiten afrikanischer Sklaven die gleichen.

traditioneller Tanz zurückgehend auf die Wurzeln der heutigen Bevölkerung
traditioneller Tanz zurückgehend auf die Wurzeln der heutigen Bevölkerung

Prince Rupert Bay Dominica

Da uns der Regen auf die Nerven geht segeln wir weiter in die Prince Rupert Bay auf Dominica, zum ersten Mal seit langem ein recht ruppiger Ritt. Zwischen Martinique und Dominica erwartet uns eine hohe Atlantikdünung, zusammen mit dem ein oder anderen Regenguss und ich liege mit etwas flauem Magen auf der Salonbank, bis die Abdeckung der Insel den Seegang wieder glättet. Auf dieser recht Salz- und Süsswassernassen Überfahrt macht dann unser Autopilot schlapp, also muss immer einer von uns steuern, hier kein Problem, zum Glück ist uns das nicht auf der Altlantikpassage passiert. Da beim Einschalten vom Tiefenmesser aber auch der Autopilot so ein übles Summen wiedergibt, schalten wir halt beide ab…

Dominika in Sicht
Dominika in Sicht

In der Prince Rupert Bay werden wir freundlich von Daniel begrüsst, aber eine Mooring-Boje zum Festmachen kann er uns heute gar keine mehr anbieten, es ist alles belegt und voll noch dazu. Blöd, denn ohne Tiefenmesser trauen wir uns nicht so recht nach vorne ins Ankerfeld… Also üben wir im teils strömenden Regen 2 Stunden lang, bis wir ein Plätzchen haben, an dem unser Anker auch hält. Uff, so lange hatte es bisher noch nie gedauert…

Strand in der Prince Ruppert Bay
Strand in der Prince Rupert Bay
das Fishing Dock - man darf sein Dinghy hier nicht absperren, dafür ist es gut bewacht - zum Bespiel von der netten Brinnity (die eigentlich Bitanny heissen sollte, aber das wurde im Krankenhaus falsch aufgeschrieben ;-))
das Fishing Dock – man darf sein Dinghy hier nicht absperren, dafür ist es gut bewacht – zum Bespiel von der netten Brinnity (die eigentlich Britanny heissen sollte, aber das wurde im Krankenhaus falsch aufgeschrieben ;-))

Die auf den ehemals englischen Inseln immer vorhandenen Boot -Jungs haben sich hier in Dominica zur P.A.Y.S. (Portsmouth Association of Yachts Services) organisiert und sorgen mit dieser Vereinigung dafür, dass Services standardisiert sind, und auch für die Sicherheit im Ankerfeld gesorgt wird. Wir finden das prima, und unterstützen die Mitglieder so auch gerne.

Indian River – auf den Spuren der Pirates of the Caribbean

Daher machen wir auch am nächsten Tag  das “Standard-Touri- Programm” mit und lassen uns auf dem Indian River hochrudern, denn Motoren sind hier verboten.

und los geht's hinauf den Indian River
und los geht’s hinauf den Indian River
Dank unserem Führer, der uns rudert und die Fahrt kommentiert
Dank unserem Führer, der uns rudert und die Fahrt kommentiert

Je weiter flussaufwärts, desto dunkler und verwachsener und natürlich auch immer seichter wird es – an einer Stelle sitzen wir schön fest.
Wir bewundern das Skelett, das zur Erinnerung an die Dreharbeiten von Pirates of the Caribbean 2 hier gelassen wurde und freuen uns beim Landspaziergang über die Blumen und die Kolibri’s.

wir geniessen und fotographieren die Blumen und die Kolibri's, nur waren diese wohl zu schnell für meine Kamara...
wir geniessen und fotographieren die Blumen und die Kolibri’s, nur waren diese wohl zu schnell für meine Kamara…
und wieder flussabwärts..
und wieder flussabwärts..
vorbei am Skelett, ein Überbleibsel von Pirates of the Caribean
vorbei am Skelett, ein Überbleibsel von Pirates of the Caribbean
und einer abwechslungsreichen Pflanzenwelt
und einer abwechslungsreichen Pflanzenwelt
der Brotfruchtbaum, etwas später essen wir sie zum ersten Mal
der Brotfruchtbaum, etwas später essen wir sie zum ersten Mal

Am Abend essen wir Creole BarBQ Hühnchen mit Brotfrucht vom Strassengrill, es ist Ostermontag und ein jeder ist am Strand zum Feiern. Wir finden es schade, dass die coole Band so wenig beachtet wird, getanzt wird nur in der Disko neben dran zur (für uns zu stressigen) Musik aus der Konserve…

Ostermontag - es wird gefeiert auf Dominika
Ostermontag – es wird gefeiert auf Dominika

Dank dem Internet in Sandy’s Strandbar und beim PAYS Office bekommen wir leider täglich zunehmend beunruhigendere Nachrichten über den Gesundheitszustand von meinem Papa. So fliessen schon viele Tränen raus und einiges an Rum wieder rein, aber natürlich hilft das leider immer nur kurzzeitig…

Die Cabrits – Wanderung mit viel Geschichte

Schon ziemlich niedergeschlagen wandern wir auf die beiden Hügel am Rande der Bucht, die Cabrits, und besuchen das Fort, das pickobello restauriert wurde.

Fort Shirley in den Cabrit- Hügeln
Fort Shirley in den Cabrit- Hügeln
ein Lizard - Leguan - im Wald nebendran hatte es tausende, überall hat es geraschelt, je nach grösse mal lauter und langsamer oder leiser und schneller
ein Lizard – Leguan – im Wald nebendran hatte es tausende, überall hat es geraschelt, je nach grösse mal lauter und langsamer oder leiser und schneller
Blick vom Fort auf die Prince Rupert Bay
Blick vom Fort auf die Prince Rupert Bay
oben auf dem Westlichen der Cabrits muss Reto schiessen üben
oben auf dem Westlichen der Cabrits muss Reto schiessen. Er sagt, er habe das so ähnlich auch mit dem Rak Rohr in der Swiss Army gemacht
Panoramsblick von dem östlichen Cabrit
Panoramsblick von dem östlichen Cabrit
so sieht er aus der Lion Fish wenn manihn unter Wasser trifft...
so sieht er aus der Lion Fish wenn man ihn unter Wasser trifft…
... uns bei Sandy's Beach Bar auf dem Teller - hmm, so fein :-)
… uns bei Sandy’s Beach Bar auf dem Teller – hmm, so fein 🙂

Im Anschluss geniessen wir bei Sandy unseren ersten Lion Fish, ein gefährliches Viecherl, vor allem wenn man ihm unter Wasser zu Nahe kommt. Einmal geputzt mit gekürzten Stacheln schmeckt er uns aber sehr gut.

der Vorteil am vielen Regen - es gibt auch viele schöne Regenbögen, hier gleich 2 übereinander
der Vorteil am vielen Regen – es gibt auch viele schöne Regenbögen, hier gleich 2 übereinander
,, und schöne Sonnenuntergänge mit eindrücklich beleuchteten Wolken
…und schöne Sonnenuntergänge mit eindrücklich beleuchteten Wolken

Ab nach Guadeloupe

Dann geht es weiter nach Guadeloupe, was auch diesmal ein recht rauer Schlag ist .

Unser Windmesser (der aber wahrscheinlich etwas zu wenig anzeigt) meldet regelmässig 26 Knoten und wir fahren im 3. Reff im Gross und im 4. Reff in der Genua und machen immer noch 6 bis 7 Knoten Fahrt… Und das ganze noch fast Hart am Wind – na servus!

Um praktisch nahe an der Stadt und dem Hafen zu ein, entscheiden wir uns für das Ankerfeld am Rande der Grossschiffahrts-einfahrt und gegenüber vom Containerhafen.

Hier ist es halt nicht so schön (meine ich), dafür spannend (meint Reto).

Point-à-Poitre hinterlässt erste triste Eindrücke
Point-à-Poitre hinterlässt erste triste Eindrücke

Doch auch Point-a-Pitre selbst macht uns einen etwas herunter gekommenen Eindruck im Vergleich mit Fort de France.

der Fisch und Gemüsemarkt ist eigentlich ganz nett
der Fisch und Gemüsemarkt ist eigentlich ganz nett

Na ja, zusammen mit viel Regen und den entsetzlich traurigen Nachrichten von zu Hause kein Wunder, dass bei uns grad alles grau in grau aussieht.

Besuch der St. Pierre et St. Paul Kirche
Besuch der St. Pierre et St. Paul Kirche
die Kanzel ist geschmückt mit vielen Blumenbouquets
die Kanzel ist geschmückt mit vielen Blumenbouquets
wir zünden ein Lichtlein an für unseren Papa
wir zünden ein Lichtlein an für unseren Papa

Am Sonntag besuchen wir die Messe der Kirche St. Pierre et St. Paul.

Als wir nach der Messe sehen, dass ganz viele Menschen Schlange stehen, um ein Kerzerl zu kaufen, machen wir das ebenso und zünden ein Kerzerl für meinen Papa an.

Karibik Martinique, Dominica und Guadeloupe
Blick über das Fort auf das Ankerfeld in St. Pierre, Martinique
Karibik Martinique, Dominica und Guadeloupe
Blick vom Fort in Dominica auf die Bucht Prince Rupert Bay

Ein Gedanke zu „Martinique, Dominica und Guadeloupe“

  1. Mein herzliches Beileid zum Tod eures Vaters! Geniesst euer einmaliges Abenteuer trotzdem, wenn ihr mal so alt seid, dann habt ihr ganz viele schöne Erinnerungen…
    Lieben Gruss aus Wädenswil

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