Und endlich ist es soweit, nach langer Reise mit 3 Stunden Verspätung kommen Felicitas (Reto’s Mama) und Fionn (Reto’s jüngerer Sohn) mit der Air France aus Paris an. Es regnet wieder mal in Strömen, toller Empfang in der Karibik!!
Sklavemuseum in Point-á-Pitre und Rundfahrt über Guadeloupe
Zwischen dem Regen besuchen wir als erstes das Memorial ACTe, das “Sklavenmuseum”, das erst Mitte 2015 eingeweiht wurde. Schon von aussen ist es ein sehr interessantes Bauwerk, aber als wir uns vor dem Regen schützen möchten, stellen wir fest, dass das Dach doch nur lauter “Metallstreifen” sind.
In der Dauerausstellung gibt es viele interessante Fakten vor allem zu dem Handel mit Sklaven in der Zeit der Kolonialisierung der Amerikas. In dieser Zeit wurden fast 13 Millionen Menschen aus Afrika mit den Rahseglern in die “neue Welt” verfrachtet, unglaublich.
Dann machen wir eine Rundfahrt um die Insel und freuen uns darüber, dass diesmal alle rechts fahren und die Strassen in französchischer Manier ordentlich gebaut und auch beschildert sind.
Nach kurzem Stop in Deshaies besuchen wir dort den Botanischen Garten und selbst die weniger Pflanzen- begeisteren der Gruppe – na wer wohl – finden den Besuch eigentlich ganz nett.
Maison de Chocolat
Den nächsten Stop machen wir im Maison de Chocolat, wo wir ausführlich die Zwischen- und Endprodukte der Kakaoherstellung erklärt und zum Kosten bekommen.
Dann haben wir wirklich genug von der Stadt und verlegen uns 3 Meilen weiter hinter die Ilet de Gosier und freuen uns endlich wieder “draussen im Meer” zu sein. Das Inseli selbst ist in 30 Minuten erkundet, danach geniessen wir den Sundowner zur Abwechslung mal vom Baumstamm aus mit den Füssen im Sand, anstatt vom Boot aus mit dem Blick auf die Insel ;-).
Saint Anne und Saint Louis auf Marie Galante
Und weiter geht es nach St. Anne, leider 7 Meilen unter Motor mit Wind und Welle direkt auf die Nase, kein so lustiges Erlebnis finden nicht nur unsere Gäste. Belohnt werden wir mit dem schönen Sandstrand von St. Anne und einem etwas rollenden Ankerplatz, daher verziehen wir uns am nächsten Morgen Richtung Süden nach Saint Louis auf der Insel Marie Galante. Hier ist es im Vergleich zu St. Anne etwas ruhiger vom Schwel sowie der Anzahl Touristen her, aber das Städtchen ist freundlich, der Ankerplatz geräumig und das Meer schön zum Schwimmen.
Iles des Saintes
Mit dem Wind im Rücken lassen wir uns am nächsten Tag dann gemütlich auf die Iles des Saintes blasen, wo wir in Bourg des Saintes an einer Mooringboje festmachen.
Da das Wetter weder für nördlich noch für südlich von uns gutes meldet, entscheiden wir hier zu bleiben für die nächsten 5 Tage.
Wir erkunden demnach so ziemlich die ganze Insel zu Fuss: im Regen kämpfen wir uns auf den Chameau zu dem Napoleonturm und auf der anderen Seite auf einem steilen und rutschigen Waldweglein wieder nach unten.
“Das hatte uns die freundliche Dame im Tourist Office so nicht gesagt gehabt”, meckern wir während wir den Hügel runterrutschen und das ein oder andere Mal auf dem Hosenboden landen. Beim Abstieg kommt erschwerend hinzu, dass wir uns nicht recht getrauen, die Bäumchen zum Festhalten herzunehmen, haben wir doch gerade erst gelernt, dass hier eine Baumsorte gifitg ist und man den Baumstamm nicht berühren soll und im Regen nicht darunter stehen darf.
Bei dieser ersten Wanderung verabschiedet sich die Sohle von meinen Turnschuhen- wir hatten es ja schon gehört, dass das ein oder andere in den Tropen nicht lange überlebt.
Also muss ich am folgenden Tag mit den grossen Wanderschuhen wandern, ist auf den holprigen und teils steilen Wegen auch gar nicht so schlecht… Diese Runde zum Pointe Morel oberhalb der Baie du Marigot ist ebenfalls landschaftlich sehr schön und am Schluss haben wir einen wunderschönen Ausblick auf die Baie de Pompierre.
Dann besuchen wir natürlich auch (zusammen mit den Touristenmassen des Tages) das Fort Napoleon und geniessen den schönen Blick auf die Bucht von Norden aus. Leider sind die Informationen im Museum wieder mal alle nur auf Französisch, so ist der Rundgang wiedermal nicht so interessant für Reto und Fionn…
Neben den Landausflügen entdecken wir ausserdem ein paar nette Schnorchelspots: so hat es in der Nähe unseres Mooringplatzes ein Wrack mit ein einigen Fischschwärmen und Fionn gibt spontan den gelb schwarz gestreiften den Namen “Clichéefisch”. Ein paar Tage später im Aquarium lernen wir dass dieser lustigerweise richtig “Sargent Major fish” auf Englisch heisst.
Auch gegenüber an der Ile du Cabrit geniessen wir den Strand und wunderschönes Schnorcheln, nur leider werden wir an diesem Tag viel von Quallen geplagt…
Und schliesslich besuchen wir noch den ein paar Tage vorher von oben bestaunten “Klisché- Traumstrand an der Baie de Pompierre und freuen uns riesig eines der Picknick-Hüttchen zu ergattern. Dort wird erstmal die Brotzeit ausgepackt und zusammen mit dem frischen Baguette fangen wir das Mampfen an. Das finden auch die Hühnerfamilien sehr spannend und wir haben beide Familien abwechselnd oder miteinander zu Besuch. Ich füttere bevorzugt ein ganz kleines zerzaustes Biberli (=Kücken), das im Laufe der Zeit aber auch schon ganz schön zutraulich und teils frech wird.
Auch in der Baie de Pompiere sehen wir beim Schnorcheln einige Fische, eine Flunder, eine Seeschlange und weiter draussen riesige runde Korallen, aber leider ist der Grossteil von dem Korallenriff abgestorben und sieht demnach etwas trist aus.
Zurück nach Point-à Pitre
Da der Wetterbericht für Sonntag Gewitter meldet, verziehen wir uns am Samstag zurück in die Marina Bas du Fort auf Guadeloupe und geniessen nochmal im Trockenen unseren Schiffsgrill. Als wir dann aus der Route de Rhum Bar gute Karibische Musik hören, sind wir alle 4 neugierig und promt, spielt dort eine supercoole Band Calypso und andere Rhytmen und wir geniessen es, endlich mal wieder ausgiebig zu tanzen.
Das Sonntagsprogramm bringt uns dann noch in das Aquarium, wo wir die Fische der letzten Schnorchelausflüge mit den dort beschriebenen vergleichen.
Am Montag morgen machen wir dann noch eine letzte Shoppingtour in Point-à-Pitre und schon müssen wir Felicitas und Fionn wieder Richtung Flughafen verabschieden, so schnell geht die Zeit, ja, vor allem in den Ferien…
Reto und ich bleiben zurück, besuchen noch ein paar Schiffsausrüster und beschaffen die Materialen für unsere bevorstehende Arbeit am Unterwasserschiff. Da wir noch auf ein Ersatzteil für unseren kleinen Elektromotor warten, werden wir die nächsten Tage noch irgendwo in der Gegend bleiben und müssen dann nochmal hierher zurück auf Pointe-à-Pitre, bevor es dann wieder Richtung Süden geht.