Zusammen mit Gaby und Markus erkunden wir die Sehenswürdigkeiten von Langkawi und segeln nach Koh Lipe, wo wir in Koh Adang, Koh Rawi und Koh Butang im Koh Tarutao National Park wunderschöne Riffe zum Schnorcheln finden
Letzte Vorbereitungen
Endlich „Ferien“. Morgens um 7.15 Uhr fahren wir im Dunkeln mit der ersten Rebakfähre nach Langkawi und treffen Mr. Din, der hier auf der Insel die billigen Autos verleiht. Wir nehmen einen etwas teureren um RG 70.-, der ist etwas grösser als die für RG 50.- (CHF 12.50).

Wir besuchen den Markt in Kuah, dann weiter zum Billion Supermarkt, wir kaufen mehr als wir tragen können. Am Nachmittag kommen nämlich meine Schwester Gaby und ihr Ehemann Markus an. Wir fahren alles zurück in die Rebak Marina und sind mitten am Aufräumen, da liest Reto das Whatsapp „Wir sind schon gelandet“. „Wie geht denn das, das ist ja eine Stunde zu früh“ stöne ich entsetzt.


Eine halbe Stunde später treffen wir die beiden völlig entspannt vor dem Flughafen, alles ist gut, es ist nur zu heiss ;-). Nächstes Ziel: lange Hose ausziehen, Ankunftsbier und dann rein in den Pool in der Rebak.

Sightseeing in Langkawi
Mit der Sky Cab Gondelbahn auf den Machincang und zur Skybridge

Am nächsten Morgen steht Sightseeing auf dem Programm: wir wollen mit der Skycab Gondelbahn auf den Machincang. Anstatt RG 50.- kostet der Eintritt pro Person RG 85.-, d.h. stolze CHF 21.-, dafür ist der Besuch des 3 D Art und des Sky Rex mit dabei. Wollen wir zwar eigentlich nicht, aber es geht nicht anders.
Dank Corona in China müssen wir nicht anstehen sondern laufen in einem Zug durch bis in die Gondel.

Am Eingang zur Gondel muss ich meine Plastikflasche abgeben, sie wollen damit verhindern, dass sie im Wald landet, erklärt mir der Angestellte.
Und dann geht es los: das Gondeli steigt rasant in die Höhe, die Windböen pfeifen beim Fenster rein, die Gondel wackelt auf und ab, mein Magen dreht sich halb um und die Knie sind ganz weich. Ob das denn gut geht? Ob die wissen, bei wieviel Wind sie abstellen müssen? Bei der Mittelstation steigen wir aus, zum Glück geht es nachher nur mehr wenig aufwärts und mit dem Wind von hinten und nicht von der Seite.
Nach ein paar Fotos am Gipfel sieht sich Reto den Wetterbericht an. Schlechte Nachricht: Anstatt weniger wird es noch mehr, am Nachmittag soll es 25 Knoten und mehr blasen.

Also los, noch schnell die Skybridge ansehen. Für zusätzliche RG 6 pro Person dürfen wir den gut 5 minütigen Fussweg dorthin benutzen. Dann stehen wir auf der spektakulären Brücke, die aufgehängt an einem 82 Meter hohen Pfosten circa 100 Meter über dem Boden im Bogen durch die Schlucht führt.

Mit den vielen Besuchern, die darauf hin und hergehen ergibt sich eine gewisse unregelmässige Schwingung – für diejenigen mit leichter Höhenangst ein zusätzlicher Nervenkitzel.

Mir geht es in dem Moment jedoch mehr darum, die Gondel ins Tal so schnell wie möglich hinter uns zu bringen, mit noch mehr Wind kann ich es mir nicht gut vorstellen. Trotzdem gehen Gaby und ich noch kurz auf die Toilette oben bei der Gipfelplatform, denn wir sind uns einig: wenn die Gondel stehen bleiben muss wegen zu viel Wind – und sie haben sie schon ein paar Mal angehalten – dann möchten wir nicht auf die Toilette gehen müssen.
Höchst unentspannt steige ich in die Gondel, bis zur Mittelstation ist alles gut. Dann gehts auf die steile Passage – die Bahn rühmt sich auch noch die steilste Gondelbahn der Welt zu sein – ich kneife die Augen zu und warte auf das Absacken des Magens – aber nichts passiert. Der Hinunterweg ist total friedlich, trotz den nach wie vor giftigen Böen von der Seite – uff!
Mein Tipp für den Besuch des SkyCab:
1. Schaut auf die Windprognose und wählt wenn möglich einen Tag, an dem es weniger wie 20 Knoten bläst 😉
2. Nehmt Euch die Zeit auch das Skyrex auszuchecken, das haben wir verpasst!

Unten angekommen nützen wir unsere Tickets weiter aus und vergnügen uns in dem 3 D Art, wir haben ja schliesslich schon dafür bezahlt.

Über Tanjung Rhu zur Jetty nach Kuah
Mega hungrig schaffen wir es mit Hilfe von ein paar Notkeksen bis nach Tanjung Rhu, einer Bucht mit wunderschönem Sandstrand im Nordosten der Insel. Ein Restaurant mit Einheimischenpreisen direkt am Strand, was will man mehr? Gaby isst ihren ersten Malayischen Papayasalat und ist begeistert!

Beim kurzen Spaziergang über den Strand wird uns klar, dass die Zeit knapp wird. Wir müssen noch nach Kuah und ausklarieren. Eine halbe Stunde später besuchen wir erst den Hafenmeister, dann Zoll und am Schluss die Einwanderung, alles läuft glatt bis auf dass wir für die Einwanderung noch auf der anderen Seite der Gebäude Kopien machen müssen.
Nach dem Besuch des Langkawi Adlers – mittlerweile verstehe ich das Wahrzeichen, so viele Adler wie wir hier in Rebak und in Telaga schon gesehen haben – haben wir Durst.

Also zurück in den Royal Langkawi Yacht Club, wenn wir Glück haben gibt es sogar schon ein Happy Hour Bier. Wie biegen beim Scarborough Fish und Chips ums Eck und was ist das? Da sitzen ja all die Segler, die immer zusammen Musik machen! Die Bühne wird gerade aufgebaut, wir bestellen eine Runde Happy Hour Bier um RG 5.- (CHF 1.25.-) der Halbliter, lauschen der coolen Musik und warten auf den Sonnenuntergang – was will man mehr?
Segeln und Schnorcheln im Koh Tarutao National Park
Koh Lipe
28 Meilen Segeln vor dem Wind bringen uns nach Koh Lipe, doch der gemütliche Kurs hat auch seinen Preis – es wackelt dementsprechend hin und her und Markus‘ Magen ist nicht ganz glücklich. Erst als wir im Norden von Koh Lipe unseren Anker werfen nimmt die Farbe in seinem Gesicht wieder zu und wir geniessen alle zusammen einen Anleger mit selbst gebrautem Weissbier.

Am Morgen heisst es erst mal in Thailand einklarieren, wir landen mit dem Dinghy an dem Sunset Beach an und finden unseren Weg auf die andere Seite der Insel. Ganz im Osten des Pattaya Strandes ist die Einwanderung. Ein Fähre kommt an, wir beeilen uns, die vielen Formulare auszufüllen. Doch zu spät. Der Beamte schickt uns weg, wir sollen nach den Touristen der Fähre wiederkommen. Wir drehen eine Runde über die Walking Street und bekommen einen ersten Eindruck, was es hier alles gibt. Immerhin, der Supermarkt hat einiges an frischem Obst und Gemüse zu vernünftigen Preisen, da hätte ich gar nicht so viel einkaufen müssen.

Kurz vor der Einwanderungsbehörde treffen wir auf Philipp von der Ulani, der uns erzählt, dass sie gerade beim Ausklarieren 200 Bath pro Person zahlen mussten, ohne Quittung versteht sich…

Wir sind vorbereitet und akzeptieren die 200 Bath pro Person, doch da die Ulani nur einmal zahlen musste, möchte ich mich dementsprechend absichern und notiere mir den Namen des Beamten und dass er gesagt hat, wir müssen beim Ausklarieren nicht nochmal zahlen – „Nairon – no payment at checkout“ verschwindet auf einem Heftpflaster geschrieben in meine Bauchtasche.
Dann sind wir hungrig, also los zurück in die Walking Street. Im Thai Lady Pancake gefallen mir die Preise, vor allem das grosse Chang um 90 Bath ist ok für so einen touristischen Ort. Wir schwelgen in Chicken with Cashewnuss, Papayasalat, Fried Rice und Hühnchensandwich und zahlen zusammen mit 4 Bier knappe 600 Bath – CHF 20.- für 4 Personen. Also als Dessert noch ein Kokosnusseis oben drauf, das ist hier wirklich immer sensationell lecker!
Über den Sunrise Beach wandern wir in den Norden der Insel zu der Sandzunge, die wir vom Schiff aus sehen. Jetzt wissen wir warum so viele Menschen hier sind, der helle Sandstrand ist ein Traum.
Schaukeln und Schnorcheln in Ko Adang
Doch der Wind am Nachmittag nimmt wieder zu, in der Nacht zuvor hatten wir Böen bis 25 Knoten. Also Anker auf und rum ums Eck nach Ko Adang. Hier ist der Windschutz zwar sehr gut, aber leider trifft uns in den Morgenstunden ein Schwel aus Süd, der uns quer zum Schiff ganz schön rumschüttelt. Dafür ist das Schnorcheln sensationell, das Riff ist gesund, die Korallen sind abwechslungsreich, wir sehen viele Riffische und Riesenmuscheln und möchten fast nicht mehr raus aus dem Wasser.

Wandern in Ko Rawi
Aber es soll hier noch mehrere schöne Plätze geben, also auf nach Koh Rawi 6 Meilen weiter westlich, wo wir an einer Mooring mit einem Styroporblock festmachen. Wenn der Wind aus Nordost kommt ist es hier gut geschützt, wenn kein Wind geht, ist der Schwel aus dem Süden ab und zu nervig, denn er lässt uns wieder rumwackeln.

An Land ist eine Rangerstation des Koh Tarutao Nationalparks, aber ganz untypisch kommen die Ranger nicht zum kassieren wie in Koh Ha, Koh Rok oder Koh Phi Phi, sondern fahren einfach vorbei und winken freundlich.
Ein Chartersegler erzählt uns von einem Weg zum Wasserfall, den möchten wir ausprobieren. Tatsächlich marschieren wir 45 Minuten durch den Urwald, um am Ende an einem Fels ein paar Wasserrinsale zu finden, na ja, der Weg ist das Ziel – immerhin haben wir uns bewegt ;-). Das Schnorcheln ist eher mittelmässig, also ziehen wir um nach Ko Butang direkt gegenüber.
Bester Schutz und traumhaftes Schnorcheln in Koh Butang
Und tatsächlich, ein traumhafter Platz: Wir stehen bei jedem Wind gut geschützt, es hat kaum Schwel, nachmittags brausen ein paar Touristenlongtails vorbei, ansonsten ist es ruhig.

Und das Schnorcheln ist gigantisch. „Wie in einem riesigen Aquarium“ freut sich meine Schwester, nur die Sicht könnte noch etwas besser sein. Vor allem die Dichte an Anemonen ist absolut unglaublich, alles ist übersäht damit und natürlich sind alle Arten von Clownfischen darin zu finden, die grossen mit den 3 geraden Streifen, die kleinen mit den 3 bauchigen Streifen und die etwas helleren mit den ganz zarten weissen Streifen am Rücken.
Reto hat von unserem letzten Besuch eine neue Tauchmaske bekommen und ist ganz glücklich, wie viel er damit sieht.
Auf dem Weg zurück nach Koh Lipe möchten wir noch das Südende von Ko Butang auschecken. Wir umrunden eine kleine hübsche Insel und werden uns nur langsam der zunehmenden Dichte von Longtails bewusst. Wir machen an einer Mooringboje fest und haben das Gefühl, dass alle 20 Sekunden ein Longtail an uns vorbei rauscht – wir verstehen kein Wort mehr und werden durchgeschüttelt.
Eine Stunde später ist alles leer, also ab ins Wasser. Der erste Eindruck ist gut, die Korallen sind gesund, doch wir schnorcheln die ganz Länge bis zu den Inseln ab, das Bild ist immer das gleiche.
Ausklariern in Ko Lipe
Dann ist es schon wieder Zeit in Thailand auszuklarieren, ich krame mein Heftpflaster hervor, die ersten Wetten werden abgeschlossen, ob ich es schaffe, die erneute Zahlung von 800 Bath zu verhindern. Tatsächlich ist der Prozess des Auscheckens viel einfacher, wir müssen nichts ausfüllen, bekommen unsere Stempel in den Pass (der als Crew eingecheckte Kapitän nur auf den Zettel, nicht mal in den Pass) und fertig. „Ach ja, das macht dann noch 800 Bath“ sagt Nairon, den Pass des Skippers noch in der Hand haltend. „Aber nein, Sie haben doch gesagt, dass wir beim Auschecken nicht nochmal zahlen müssen“ jammere ich und er schaut mich mit grossen Augen an. „Ja, kuck, ich habe es hier aufgeschrieben“ und ich strecke ihm mein Heftpflaster mit „Nairon – no payment at checkout“ entgegen. Das hat er wohl noch nie gehabt. Lachend wirft er das Pflaster auf seine Ablage, schüttelt den Kopf und gibt Reto seinen Pass. Jetzt schnell weg hier, bevor er es sich anders überlegt…

Wir feiern den Erfolg mit einem Mittagessen bei der Thai Pankcake Lady, dann geht es auf der Suche nach Souveniers und Gemüse nochmal auf und ab in der Walking Street. Ganz am Ende in Richtung Sunrise Beach habe ich einen hübschen Gemüseladen entdeckt, etwas teurer als in Phuket oder Koh Lanta, aber durchaus brauchbare frische Ware, sie hat sogar Pilze, Tofu und sogar Fleisch.
Am Morgen gehen wir mit dem ersten Licht Anker auf, Zeit für den Rückweg nach Langkawi, diesmal natürlich hart am Wind. Immerhin, wir segeln bis kurz vor dem Mittag, als der Wind weg ist fehlen nur 6 Meilen bis nach Telaga.
Hier der Trailer von Markus (bin gespannt auf das ganze Video ;-)), auch er macht seine Filme weitgehend mit der 360 Grad Kamera:
Zurück in Langkawi
Treppensteigen und Baden im 7 Wells Wasserfall
Was tun am letzten Tag der Ferien? Wir wälzen den Reiseführer und entscheiden uns für den Besuch der „7 Wells“, dem Wasserfall, der hinter der SkyCab Bahn ist.

„Bringt Euer Badezeug“ warnt uns eine Seglerin, „wenn ihr dort oben angekommen seid, werdet ihr ein abkühlendes Bad brauchen.“ Tatsächlich, die Stufen sind zwar im Schatten, aber oben angekommen tropfen wir allesamt und da fast niemand hier ist nehmen wir gerne die Erfrischung im kühlen Becken.

Das Einklarieren geht wieder schmerzlos, die Beamten von Einwanderung und Zoll in Telaga sind super freundlich und auch der Hafenmeister in Kuah ist effizient wie immer.
Noch ein wenig Einkaufen und nach Hause zum Kofferpacken, 13 Tage Urlaub ist deutlich zu wenig, habe ich schon am Anfang zu meiner Schwester gesagt…

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Das ist schon Interessant und schön so etwas an zu schauen und sich so zu überlegen was Ihr erlebt hat.
Lieber leo, vielen Dank! Freut mich sehr, dass Du unsere Berichte so rege verfolgst! 😉 Liebe Grüsse aus dem totalen Lockdown in Langkawi (darf jetzt nicht mal mehr alleine am Strand laufen gehen…)