Mit dem Mountainbike durch Northland
Dank dem Gutschein für eine Woche gratis Marina Aufenthalt, den wir in Tonga am Blue Water Festival gewonnen haben, steht unsere She San sicher in Opua in der Marina.
Wir nützen die Gelegenheit, packen unsere Fahrräder und machen uns auf Northland zu erkunden.
Direkt hinter der Marina geht ein 87 km Fahrradweg los, den möchten wir nützen um in den Westen der Insel zu fahren. Der Weg ist super ausgebaut, oftmals auf der alten Zugtrasse, nur hat es relativ viele Gatter, bei denen wir jeweils absteigen und das Fahrrad durch eine eigens dafür konstruierte Schikane schieben müssen.
Nach den ersten 10 km machen wir kurz Halt in Kawakawa um die Hunderwasser Toiletten zu besichtigen (und zu benützen natürlich bei der Gelegenheit gerade auch). Dann geht es weiter durch ländliche Umgebung, vorbei an vielen für uns neuen Vögeln, Kühen und Schafen.
In Kaikohe machen wir nach 47 km Mittag und finden zufällig heraus, dass der Veloweg in einer Art Sackgasse endet und es von dort keine Fähre auf die andere Seite des Hokianga Meeresarmes gibt.
Also ändern wir unseren Plan und fahren die nächsten 45 km auf Highway und Sandstrasse nach Rawene, denn dort gibt es eine Autofähre.
Abends um 6 Uhr stellen wir nach 94 km und einigen Höhenmetern fest, dass die Auswahl an Unterkünften in Kohukohu nicht sehr gross ist und checken in die für uns eher teure, dafür wunderschöne Night Sky Lodge.
Die freundliche Besitzerin fährt extra mit dem Auto in die Stadt, um zu sehen, ob wir im Pub noch etwas zu essen bekommen. Dort ist Halloween Kinderparty und vor lauter Trubel hat niemand ihren Anruf gehört.
Nach einer heissen Dusche und einem kurzen Spaziergang zum Pub stehen wir mitten im Halloween Getummel und geniessen ein paar Bier und eine Portion Fish und Chips.
Mit Blick auf den Wetterbericht, Regen ist angesagt, beschliessen wir am zweiten Tag die Runde nicht allzu weit Richtung Norden auszudehnen und fahren über mehrere Highways und den Fahrradweg zurück nach Kaikohe.
Dort belohnen wir unsere müden Knochen mit einem Bad in den heissen Quellen von Ngawha und fahren über weitere Highways und Schotterstrassen zurück bis in den Wald überhalb von Opua.
Nach insgesamt gut 230 km und etwa 2300 hm fahren wir nach 3 Tagen wieder in Opua ein und sind froh erst mal ein paar Tage nicht mehr auf dem Sattel sitzen zu müssen.
Im historischen Russel
Da das schlechte Wetter nicht wirklich so schlimm wird nützen wir die nächsten zwei Tage noch für das Erkunden vom Wanderweg nach und dem Einkaufen in Paihia und verziehen uns dann in die Ankerbucht hinter Russell.
Russell gefällt uns sehr gut, der Yacht Club hat einen sehr schönen Dinghysteg und bis zum Dorf sind es nur ein paar Hundert Meter.
Mit dem Fahrrad und der Personenfähre nach Paihia machen wir einen Ausflug zum Mountainbike Park.
Nach ein paar Runden Up und Downhill Biken möchten wir weiter nach Kerikeri, um die touristischen Sehenswürdigkeiten dort zu besuchen, es soll wunderschön sein.
Doch rund um uns herum sind Verbotsschilder, ein Weiterfahren macht keinen Spass mehr. Also fahren wir die Alternativroute zu dem Haruru Wasserfall, aber auch der Wanderweg zurück ist für Fahrräder verboten. Also wieder über den Highway zurück nach Paihia, wir haben das Gefühl Fahrradfahrer sind in Neuseeland nicht sehr willkommen.
Wandern in der Bay of Islands
Die nächsten Tage kommt Starkwind zuerst aus Nord, dann aus Süd, so verziehen wir uns in der Bay of Islands je nach Windrichtung in verschiedene Buchten.
Da es nicht oft regnet gehen wir fast jeden Tag Wandern.
Von der Omakiwi Cove fahren wir mit dem Dinghy in die Cable Bay von Urupukapuka und wandern einmal rund um die ganze Insel. Während der Süden und Westen eine schöne Bucht nach der anderen hat, ist der Nordosten und Norden der Insel eher abschüssig und schroff.
Auch auf den Pukehuia zieht es uns, mit 320 m der höchste Hügel in der Umgebung.
Erste Versuche auf dem Stand up Paddle Bord
In Opua haben wir von unserem Stegnachbarn ein Stand up Paddle Board mit einem grossen Riss an der Naht bekommen. Dank dem Zweikomponenten Kleber von Hugh von der Vega repariert Reto nun das Board und nach 24 Stunden trocknen ist es endlich soweit.
Ich mache meinen ersten Ausflug mit dem SUP und bin erst mal ganz schön skeptisch, denn bei den Temperaturen möchte ich nicht so gerne ins Wasser fallen. Doch Reto hält und coacht mich geduldig “leicht in die Knie, wie beim Skifahren…” und schon bald geht es recht gut.
Mit Geleitschutz der Delphine zum Cape Brett
Dann wird es langsam Zeit, dass wir weiter gehen Richtung Whangarei.Auf dem Weg ums Cape Brett begleiten uns eine Gruppe Delphine, sicher fast eine Stunde lang.
Sie sind gross und schnell und kratzen sich immer wieder abwechselnd den Rücken an den Rümpfen der She San und scheinen einen Riesenspass zu haben.
Erst kurz bevor wir am Cape Brett in das offene Meer hinaus fahren verschwinden sie und lassen uns alleine in dem grauslichen Geschaukel.
Die Buchten Whangamumu, Whangaruru und Tutukaka
Ein paar Meilen weiter südlich ankern wir in der Bucht von Whangamumu, dort ist es wieder ruhig und das Meer ist spiegelglatt. Toller Ort zum Paddle Boarden 😉
Doch auch zum Wandern ist es hier prima. Wir gehen einen wunderschönen Rundweg, der uns zum zweiten Mal zum Pukehuia führt.
Nach gut 4 Stunden sind wir wieder in unserer Bucht und ich stelle fest, dass die 800 Meter Auf und Ab für meine Knie gerade so genug sind.
Am nächsten Tag segeln wir 12 Meilen weiter in die Bucht von Whangaruru, auch hier wunderbar ruhig und sehr schön zum Wandern.
Über Tutukaka 20 Meilen weiter südlich segeln wir schliesslich bis um den Bream Head am Eingang nach Whangarei und dort die 15 Meilen den Fluss hinauf.
Wir segeln tatsächlich bis 3 Meilen vor der Marina, denn dort wird es dann etwas zu schmal.
Kurz vor dem Town Basin rufen wir über Funk die Brücke an und innerhalb weniger Minuten wird der Verkehr gestoppt und die Brücke für uns geöffnet.
Da wir so viel Wind hatten, sind wir etwas früher als erwartet und gerade eine Stunde nach Niedrigwasser. Mutig fahren wir trotzdem bis in die Marina. Reto liest am Tiefenmesser 1.1 Meter , aber wir haben 1.3 Meter Tiefgang… Er erwartet, dass es bremst, aber nichts passiert.
Uff, wir sind drinnen ;-).
Nach einer Nacht am Besuchersteg machen wir unsere She San an den Pfosten im Becken fest, hier ist nun für die nächsten Monate ihr “Sommerlager”.